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Studie: 80 Prozent der Batteriezellenproduktion gefährdet

06.03.2023 13:35 Uhr | Lesezeit: 3 min
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80 Prozent der in Deutschland geplanten Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien könnten sich verzögern oder eingestellt werden
© Foto: Daimler Truck

Eine neue Studie von Transport & Environment zeigen die Folgen der Entscheidung der FDP, das Verbrenner-Aus zu kippen: Viele Projekte aus Deutschland, könnten jetzt in die USA umziehen. Halten könnten die Batterieindustrie nur noch der Ausbau der Batterieproduktionen sowie schnellere Genehmigungsverfahren.

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Verzögerungen, Kürzungen oder gar das komplette Ende drohen 80 Prozent der in Deutschland geplanten Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien, so eine neue Studie von Transport & Environment (T&E). Tesla in Berlin und Northvolt in Schleswig-Holstein gehören zu den Projekten, die den größten Teil ihrer geplanten Kapazität verlieren könnten. Beide Unternehmen wägen ab, stattdessen in den USA zu produzieren. Die aktuellen Drohungen der FDP, das Verbrenner-Aus zu kippen, senden dabei laut Studie ein gefährliches Signal an die Industrie. Nach T&E muss Deutschland vor allem Planbarkeit und Stabilität signalisieren. Zudem seien EU-weite Unterstützung für den Ausbau der Batterieproduktion und schnellere Genehmigungsverfahren notwendig, um Projekte zu halten, die ansonsten dem Ruf der US-amerikanischen Subventionen folgen.

Batterie-Aus EU
© Foto: Transport & Enviroment

18 Millionen Elektroautos betroffen

Europaweit sind über zwei Drittel (68 Prozent) der geplanten Produktion gefährdet – das heißt, die Produktionskapazitäten von Batteriezellen für etwa 18 Millionen Elektroautos (rund 1,2 TWh) wurden mit mittlerem bis hohem Risiko bewertet. Ohne diesen Ausbau von Kapazitäten wird Europa nicht in der Lage sein, den hiesigen Batteriebedarf im Jahr 2030 aus eigener Kraft zu decken, sondern auf Importe von außereuropäischen Konkurrenten angewiesen sein. Für die Studie analysierte T&E öffentlich zugängliche Informationen zu den 50 in Europa geplanten Gigafabriken nach den Kriterien: Finanzierung, Genehmigungen, gesicherter Standort sowie Verbindungen der Unternehmen in die USA.


"Die Batterieproduktion in der EU steht im Kreuzfeuer zwischen den USA und China. Europa muss handeln, um nicht den Anschluss zu verlieren. Doch Deutschland riskiert, eine der zentralen Säulen der EU-Klimagesetzgebung einzureißen."

Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E-Deutschland


Deutschland ist extrem gefährdet

Für Deutschland, Ungarn, Spanien, Italien und Großbritannien steht am meisten auf dem Spiel, sollten Batteriehersteller ihre Pläne ändern. Bei Teslas Gigafabrik in Berlin-Grünheide besteht das größte Risiko, dass sich die Produktion in Europa verzögert. Das Unternehmen hatte jüngst angekündigt, den Schwerpunkt seiner derzeitigen Zellproduktion in die USA zu verlegen, um von den Subventionen des Inflation Reduction Acts (IRA) zu profitieren. Für die geplante Gigafabrik von Northvolt in Heide besteht ein mittleres Risiko, da das Unternehmen nur einen Teil der Finanzierung gesichert und noch nicht mit dem Bau begonnen hat. Außerdem sagte der CEO von Northvolt, dass das Unternehmen eine Expansion in den USA vorziehen könnte.  

Am 14. März wird die EU-Kommission ihren Net-Zero Industrial Act vorstellen, der die Steuervorteile und Subventionen des IRA für die Verlagerung von Batterielieferketten in die USA kontern soll. 

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