…ist der Tag am nächsten, skandierte einst die Punk-Band Ton Steine Scherben um den späteren „König von Deutschland“ Rio Reiser. Für die einstigen Wachstumskönige aus der Nutzfahrzeugbranche ist dieser „Tag der Hoffnung“ der 23. September. Dann zeigt sich die Branche auf der weltgrößten Nabelschau in den Messehallen in Hannover.
Zwei Jahre nach der letzten IAA Nutzfahrzeuge, die zeitgleich mit dem Startschuss der Krise zusammenfiel und bereits von einem flauen Gefühl geprägt war, knüpft ein ganzer Wirtschaftszweig seine Hoffnungen an den Beginn der 63. IAA-Auflage Ende September. Mit neuem Mut zu neuem Wachstum heißt das Credo der arg gebeutelten NFZ-Bauer. Die Vorboten stützen den Glauben an die Wende nach den schlechtesten Monaten, die die Branche seit Jahrzehnten erlebt hat. Aufträge gehen vermehrt ein, die Produktion erhöht die Taktung und neue Mitarbeiter werden eingestellt.
Die Statistiker vom Kraftfahrt-Bundesamt zählen zudem mehr neue Trucks bei deutschen Speditionen als vor Jahresfrist. Vor allem Scania und DAF bauen ihre Marktanteile aus. Und das in einem Käufermarkt, in dem die Kunden ihre Forderungen weit besser durchsetzen können als die Anbieter. Wachstum ist gerade in einem solchen Umfeld auch eine Frage des Preises. DAF gilt seit jeher als kosteneffizient. Scania hat mit der eigenen Vermietmarke ein neues Standbein etabliert, das sich in dem hochvolatilen Marktsegment beweisen muss, was auch auf die Marke abstrahlt.
Kurzum: Die Angebote vieler NFZ-Hersteller in den letzten Monaten waren attraktiv wie selten, aber auch hier wandelt sich der Markt weg vom starken Käufer hin zum wiedererstarkten Verkäufer. Die nächsten Monate werden also wieder heiß….
Rocco Swantusch, Redakteur