Nach dem deutlichen Rückgang der Beförderungsentgelte im Verkehr zwischen Deutschland und den neuen EU-Mitgliedstaaten unmittelbar nach der Marktöffnung haben sich diese im Laufe des vergangenen Jahres auf niedrigem Niveau stabilisiert. Um im Wettbewerb mit osteuropäischen Anbietern bestehen zu können, verstärken vor allem mittelständisch geprägte Transport- und Speditionsunternehmen ihr Engagement auf den mittel- und osteuropäischen Verkehrsmärkten. Zwiegespalten zeigen sich die Teilnehmer des Güterkraftverkehrsmarktes hinsichtlich des Zeitpunktes für die Liberalisierung der Kabotage: Deutsche Transportunternehmen, die bereits im Wettbewerb zu Unternehmen aus Mittel- und Osteuropa stehen, lehnen eine frühzeitige Liberalisierung so wie eine schrittweise Marktöffnung ab. Speditionen und Transportunternehmen, die ihren Fuhrpark bereits in mittel- und osteuropäische Staaten verlagert haben oder Subunternehmen einsetzen, profitieren ebenso wie die Verlader von günstigem Laderaumangebot und stehen daher einer baldigen Marktöffnung positiv gegenüber. Weiter zugenommen hat das Verkehrsaufkommen auf den Straßen in den grenznahen Gebieten zu Polen und Tschechien. Die Anzahl der ein- und ausfahrenden Lkw erhöhte sich in diesen Ländern im Jahr 2005, im Vergleich zum Vorjahr, nochmals um jeweils rund 20 Prozent. Im Gegensatz zum Verkehrsträger Lkw ist bei Eisenbahn und Binnenschiff infolge der EU-Osterweiterung eine allgemeine Belebung der Aufkommensentwicklung bislang ausgeblieben. Allerdings profitieren die großen deutschen Nordseehäfen sowie Anbieter von Hinterlandverbindungen von der zunehmenden Einbindung der Staaten aus Mittel- und Osteuropa in die Weltwirtschaft. Der vollständige Bericht, der neben einer ausführlichen Diskussion der Verkehrsentwicklung zwischen neuen und alten EU-Mitgliedstaaten im Straßen-, Eisenbahn- und Binnenschiffsgüterverkehr und anderen Informationen zur aktuellen Wettbewerbsentwicklung sowie zu internationalen Ausweichverkehren beinhaltet, steht ab sofort kostenlos unter http://www.bag.bund.de zum Download bereit.
Zwei Jahre EU-Osterweiterung – Auswirkungen auf das deutsche Güterverkehrsgewerbe
Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat seinen Bericht über die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf das deutsche Verkehrsgewerbe vom Dezember 2004 aktualisiert. Demnach hat sich das Laderaumangebot auf dem internationalen Transportmarkt spürbar erhöht.