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ZF: Einbruch bei Nutzfahrzeuggetrieben

09.03.2009 17:42 Uhr
ZF: Einbruch bei Nutzfahrzeuggetrieben
Rolf Lutz rechnet mit einem Rückgang von 31 Prozent bei den Nutzfahrzeuggetrieben (Bild: ZF)
© Foto: ZF

Verstärkte Kurzarbeit angekündigt

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Friedrichshafen. Der drittgrößte deutsche Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen rechnet 2009 mit einem dramatischen Rückgang bei der Produktion von Nutzfahrzeuggetrieben. Allein am Hauptstandort Friedrichshafen dürften 52 Prozent weniger Getriebe als 2008 gebaut werden, sagte Rolf Lutz, Leiter des Unternehmensbereichs, am Montag in Friedrichshafen am Bodensee. Weltweit wird ZF nach den bisherigen Prognosen 31 Prozent weniger Nutzfahrzeuggetriebe fertigen. Die Folge der weltweiten Lastwagenkrise: Die Kurzarbeit in Friedrichshafen wird bald stark ausgeweitet und 540 Mitarbeitern werden die befristeten Verträge nicht verlängert. Auch im Ausland gehen Arbeitsplätze verloren. „Aber wir wollen hier die Stammbelegschaft halten“, versicherte Lutz. Derzeit arbeiten 2500 Mitarbeiter in der Produktion am Bodensee kurz. Lutz erwartet, dass bald auch ein Großteil der 2300 Mitarbeiter in Verwaltung und Entwicklung kurzarbeiten wird. Die Verhandlungen laufen derzeit. Nutzfahrzeuggetriebe haben am Gesamtumsatz von ZF (2008: 12,6 Milliarden Euro) einen Anteil von 29 Prozent. Wann wieder ein Aufschwung einsetzen könnte, vermochte der Nutzfahrzeugchef nicht zu sagen, zumal die Kunden von ZF nur auf Sicht bestellen. Derzeit kann ZF nicht sagen, welche Aufträge in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten sind, geht aber davon aus, nur noch 308.000 statt 505.000 schwere Getriebe bauen zu können, 130.000 davon am Bodensee. „Ich habe noch nie erlebt, dass alle wichtigen Märkte der Welt sich in der Rezession befinden“, sagte Lutz. Immerhin sei man froh, keine Marktanteile an Wettbewerber zu verlieren. „Wir rüsten uns für den nächsten Aufschwung“, meinte er auch unter Hinweis auf die unverminderte Fortsetzung der Produktoffensive etwa mit Hybridlösungen. Nicht glücklich zeigte sich ZF über eine eventuelle Hilfe für die Zulieferkonkurrenz von Schaeffler-Conti. Man sei zum Beispiel bei Kupplungen direkter Konkurrent zur Schaeffler-Firma LUK – „da wären wir über Staatshilfe nicht sehr erbaut“, sagte ein Sprecher. Lutz blickte trotz dramatischer Einbrüche im vierten Quartal auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2008 zurück. Immerhin wurde noch ein Umsatzplus von sieben Prozent auf 2,235 Milliarden Euro im Nutzfahrzeugbereich erlöst. Die Mitarbeiterzahl stieg sogar um 13 Prozent auf 8362, vor allem weil wegen des Booms Leiharbeiterstellen in befristete Jobs umgewandelt wurden. Diese würden aber zwischen Mitte 2009 und 2010 auslaufen. Nach Rekordinvestitionen vor allem am Bodensee (258 Millionen Euro/plus 139 Prozent) will ZF nun so viele Investitionen wie möglich ins Jahr 2010 schieben. (dpa)

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