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WWF fordert norddeutsche Hafen-Kooperation

15.05.2013 10:14 Uhr
WWF fordert norddeutsche Hafen-Kooperation
Die Hamburger Hafenwirtschaft übt Kritik am Gutachten
© Foto: Arndt

Ein Gutachten im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF sieht in der Zusammenarbeit der großen deutschen Seehäfen eine Alternative zur Vertiefung von Elbe und Weser.

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Hamburg/Berlin. Die Umweltschutzorganisation WWF hat sich für eine Kooperation der großen deutschen Seehäfen ausgesprochen, um eine erneute Vertiefung von Elbe und Weser überflüssig zu machen. Nach einem neuen Gutachten im Auftrag des WWF sei die Zusammenarbeit der Häfen eine ökologisch und wirtschaftlich tragfähige Alternative, sagte WWF-Referentin Beatrice Claus am Dienstag in Berlin. Wenn die norddeutschen Häfen nicht länger um dieselben Containerschiffe konkurrierten, würde der Hafenstandort Deutschland gestärkt, die Natur an den Flüssen geschützt und der Steuerzahler entlastet.

Nach den Vorstellungen des WWF sollen die Container aus Übersee im wesentlichen im neuen Tiefseehafen Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven von großen auf kleinere Frachtschiffe umgeladen werden. Davon könnten auch Bremerhaven und Hamburg profitieren, weil die großen Containerschiffe teilentladen und leichter mit weniger Tiefgang Elbe und Weser befahren könnten. So blieben Hamburg und Bremerhaven auch ohne Flussvertiefungen international bedeutende Seehäfen, heißt es in der Studie von Professor Frank Ordemann vom Institut für Logistikmanagement der Ostfalia-Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter.

Hafen Hamburg kritisiert Studie

Die Hamburger Hafenwirtschaft sieht das anders. „Die Studie lässt völlig außer Acht, dass der Reeder und nicht die Politik entscheidet, welche Häfen angelaufen werden“, sagte Norman Zurke, Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg (UVHH). Bei der Wahl der Anlaufhäfen spielten Kosten, Qualität und Zeit eine besondere Rolle. Der Hamburger Hafen sei dabei aufgrund seiner verkehrsgeografischen Lage sowie der hohen Qualität und Zuverlässigkeit für die Reeder äußerst attraktiv, wie der starke Anstieg von Großschiffsanläufen belege. Wegen seiner Standortvorteile sei der Hamburger Hafen trotz der Tiefgangsrestriktionen für Reeder die erste Wahl. Im Übrigen kooperierten die Häfen bereits heute dort, wo es möglich sei, wie zum Beispiel im Hinterlandverkehr.

Eine engere Zusammenarbeit der Nordsee-Häfen gehört seit langem zu den Forderungen der Umweltverbände und war vor mehr als einem Jahrzehnt sogar für kurze Zeit einmal offizielle Politik der norddeutschen Länder. Sie scheiterte aber immer wieder an dem Konkurrenzkampf der Häfen. Gegen Vertiefungen von Elbe und Außenweser sind Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anhängig, über die im Herbst entschieden werden soll. (dpa/bw)

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