WWF begrüßt Schwefelsenkung für Schiffe

15.04.2008 15:16 Uhr
Containerschiff
Die Schifffahrt soll umweltschonender werden (Bild: ddp)

Umweltverband fordert weitere Schritte: Absenkung des Schwefelgehalts auf den Grenzwert bei Diesel

Stralsund. Der Umweltverband WWF hat die von der internationalen Schifffahrtsorganisation IMO beschlossene Senkung des Schwefelanteils in Schiffstreibstoffen begrüßt. Dieser Schritt sei aber noch nicht ausreichend, sagte der Leiter des Stralsunder WWF-Ostseebüros, Jochen Lamp. Bis zum Jahr 2015 soll der erlaubte Schwefelanteil für Schiffe in Nord- und Ostsee auf 0,1 Prozent sinken. Damit sei er immer noch einhundert Mal größer als im normalen LKW-Diesel, erklärte Lamp. Schwefel stelle ein großes Gefahrenpotenzial für die menschliche Gesundheit in den Küstenregionen und Häfen sowie eine Belastung für die Flora und Fauna der Meere dar. „Die Versauerung der Meere führt zu einer geringeren Verfügbarkeit von Kalk mit Schäden für Korallen und Muscheln.“ Die IMO hatte Anfang April beschlossen, bis 2020 den Schwefelanteil in den Schiffstreibstoffen Schritt für Schritt weltweit auf 0,5 Prozent zu reduzieren. Der erlaubte Schwefelanteil liegt derzeit bei 4,5 Prozent. Schiffsdiesel mit einem hohen Schwefelanteil gilt als billigster Treibstoff. Ost- und Nordsee wurden zudem zu Schwefelemissionskontrollgebieten erklärt. Hier muss der Schwefelanteil bereits bis 2010 auf ein Prozent und bis 2015 auf 0,1 Prozent gesenkt werden, wie Lamp sagte. Diese Entscheidung der IMO sei „ein wichtiger Schritt nach vorn“, sagte Lamp. So sei die neue Regelung Grundlage dafür, dass sich zwischen 2005 und 2010 in deutschen Seehäfen die Schwefelbelastung von 40.000 Tonnen auf 20.000 Tonnen halbieren werde. Vergleiche man jedoch den Schwefelanteil von Schiffstreibstoffen mit den erlaubten Grenzwerten bei LKW-Diesel, reichten diese Absenkungen langfristig nicht aus, mahnte der Ostseeexperte. Im Jahr 2010 werde der für Schiffe auf den Weltmeeren erlaubte Grenzwert noch das Tausendfache des Grenzwertes für LKW-Diesel betragen. (dpa)

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