Interview: "Wir werden massiv die Zahl der Lkw reduzieren"

Welche Vorteile verspricht sich Quehenberger durch die Fusion mit der ÖBB-Tochter ECL im Stückgutgeschäft? Gemeinsam haben wir deutlich mehr Perspektiven im Stückgutmarkt. Grund ist: Wir erhöhen dadurch unsere Schwungmasse, die Synergiepotenziale und die Zahl der internationalen Relationen enorm. Wie viel Euro wollen Sie durch das Joint Venture jährlich einsparen und in welchen Bereichen setzen Sie jetzt den Rotstift an? Wir sprechen hier von jährlich 10 bis 15 Millionen Euro Einsparpotenzial nach abgeschlossener Integration. Wo dieses genau liegt, klären wir erst mit unseren Mitarbeitern, Partnern und Dienstleistern. Dann kommunizieren wir das gegenüber Medien. Was passiert jetzt mit den Standorten von Quehenberger und ECL? Wie will man die sinnvoll zusammenführen? Wir haben sehr viele Standorte, die ausschließlich im Stückgut und Warehousing tätig sind. In der Konstellation mit ECL wird es da einige Verschiebungen geben. Fallweise kommt das ECL-Stückgut zu uns und umgekehrt. Die dann verbleibenden Niederlassungen werden exklusive Warehousing-Standorte. Nur in Wien und in Salzburg brauchen wir in zwei, drei Jahren für die Weiterentwicklung des Stückgutnetzes neue Hub-Lösungen, um die Volumina umschlagen zu können. Sie sprechen von sehr großen Synergien. Wie viele Mitarbeiter werden Sie abbauen? Konkrete Zahlen nenne ich öffentlich nicht. Natürlich werden wir uns erst darauf konzentrieren, die natürliche Fluktuation zu nutzen und Leasing-Personal abzubauen. ECL und Quehenberger beschäftigen derzeit 140 Leiharbeiter. Sowohl ÖBB als auch wir brauchen durch unser Wachstum Fachkräfte in diversen Bereichen. Was ändert sich durch Ihr Joint Venture für Ihre Frachtführer? Wir wollen uns täglich 50 bis 60 Lkw nach der Integration einsparen. Unser Ziel ist es, den Hauptlauf von Wien nach West-Österreich über die Schiene abzuwickeln - auch für das Quehenberger-Volumen. Außerdem gibt es Synergien bei den Hauptläufen auf der Straße, weil wir verstärkt Doppelstock-Trailer und Wechselbrücken einsetzen. Dadurch werden wir massiv die Anzahl der Lkw reduzieren, im Übrigen auch im Nahverkehr durch eine bessere Fahrzeug-Auslastung. Außerdem werden wir Waren unter 50 Kilogramm verstärkt über die Quehenberger-Express-Schiene abwickeln.

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