Wien. Die ungarische Regierung überlegt angeblich, Anteile an der defizitären Cargo Hungaria (RCH) von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zurückzukaufen. Das berichtet die ungarische Tageszeitung „Nepszabadsag" und beruft sich dabei auf „durchgesickerte" Informationen aus dem ungarischen Ministerium für Nationale Entwicklung, denen zufolge die ÖBB mit der ungarischen Regierung darüber verhandeln würde.
Ungarn hoffe darauf, etwa ein Drittel der RCH-Anteile um rund 10 Milliarden Forint (37,7 Millionen Euro) erwerben zu können, berichtete die Zeitung. RCH steht aktuell mit einem Wert von 120 Millionen Euro in den Büchern; verkauft wurde die ehemalige MAV-Cargo an die ÖBB im Jahr 2008 für 400 Millionen Euro. Der Kaufpreis soll den doppelten Wert des Unternehmens betragen haben.
Von ÖBB-Seite werden die Rückkaufgerüchte als „reine Spekulation" abgetan. Es gebe zwar laufend Gespräche mit Ungarn, doch dabei gehe es um andere Fragen als um den Verkauf von RCH-Anteilen durch die ÖBB, verlautet aus dem Umfeld von ÖBB-Holding-Chef Christian Kern. (mf)