Was lange währt ...

Fahren durfte die versammelte Fachpresse nicht und diversen Fragen, den Platooning-Test in der Praxis zu begleiten, wurde vorerst eine Absage erteilt. MAN ist vorsichtig, denn trotz langer Vorbereitungsphase birgt so ein Realtest immer auch ein Risiko ... Trotzdem gibt sich Technik-Vorstand Frederik Zohm optimistisch: "Dass Platooning technisch funktioniert, haben wir bereits bewiesen. Die Anpassung dieser Technologie an den realen Alltag ist die Herausforderung, die wir jetzt angehen." Fahrer werden einen Monat angelernt Nach ausgiebiger Schulung durch MAN ProfiDrive gehen ab Mai ausgewählte Schenker-Berufskraftfahrer in den sogenannten Regelbetrieb auf der A 9 zwischen München und Nürnberg. Deren Erfahrungen und Bewertungen des Platoonings stehen im Fokus der Arbeit der Hochschule Fresenius, welche die wissenschaftliche Begleitung der Testfahrten übernimmt. "Wir möchten herausfinden, welche Auswirkungen die neue Technologie auf die Fahrer hat. Die Schwerpunkte der Studie liegen auf der neurophysiologischen und psychosozialen Ebene", erläutert Professor Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius. Die Resultate der Untersuchung an der Mensch-Maschine-Schnittstelle sollen unmittelbar zurück in die Entwicklung fließen. Das Szenario bietet außerdem die Möglichkeit eines grundsätzlichen Erkenntnisgewinns bezüglich der Digitalisierung von Arbeitsbedingungen und soll Vorreiter für andere Projekte sein. Das Projekt soll auch Aufschlüsse geben, wie sich Platooning in die logistischen Abläufe von DB Schenker einbinden lässt. Gestartet wird im April mit vereinzelten Fahrten noch ohne Ladung, um zunächst die Fahrbedingungen im alltäglichen Verkehrsfluss zu untersuchen und die am Projekt beteiligten Fahrer in der Bedienung der Fahrzeuge zu schulen. Nach Abschluss der Schulungsphase starten erst wöchentliche, anschließend tägliche Testfahrten - bis hin zum dreimal täglichen Linienverkehr mit realen Ladungen zwischen den DB Schenker-Logistikzentren. Vorstufe des autonomen Fahrens Platooning ist eine Vorstufe des autonomen Lkw-Fahrens und erlaubt die Sammlung zahlreicher wichtiger Parameter. Zudem kann es ein probates Mittel gegen den Fahrermangel sein, denn grundsätzlich wäre nur noch im Führungsfahrzeug ein Fahrer nötig. Und last but not least beziffern Experten die Kraftstoffeinsparung durch das "Windschattenfahren" auf bis zu zehn Prozent. Neugierig geworden? Dann empfehlen wir Ihnen zwei Filme von MAN, die Sie online in unserer Mediathek auf verkehrsrundschau.de finden: www.verkehrsrundschau.de/mediathek

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