Viele Spezialisten am Werk

Anders als bei Sattelaufliegern, in denen Paletten oder sonstige, standardisierte Stückgüter transportiert werden, gibt es bei den Aufbauten für den Transport von Flüssig- und Schüttgütern zahlreiche Varianten - und vor allem auch ganz verschiedene Anforderungen. Denn es ist ein Unterschied, ob in einem Tank oder Silo Chemikalien befördert werden, Lebensmittel, Getreide oder Düngemittel. Dementsprechend finden sich am Markt für Tank- und Siloaufbauten zahlreiche Spezialisten, die sich mit diesem Thema befassen und die sich auf die Produktion dieser besonderen Transporteinheiten konzentriert haben. Dazu gehört die Firma Spitzer Silo Fahrzeuge. Das in Elztal-Dallau (Baden-Württemberg) ansässige Unternehmen gibt es bereits seit 1872 und bezeichnet sich selbst als einer der führenden Hersteller von Silo-Fahrzeugen und -Aufbauten weltweit. Spitzer bietet eine breite Angebotspalette an. Animiert durch die Kunden, die bei einem gesetzlich begrenzten Gesamtgewicht die Nutzlast nur über ein geringeres Fahrzeuggewicht steigern können, arbeitet der Hersteller mit Leichtmaterialien beim Bau von Aufliegern. Dazu wird die sogenannte Composite-Bauweise genutzt. Nutzlastvorteil von 300 Kilogramm Die Compositebehälter bestehen aus einem kohlefaserverstärkten Compositematerial und werden vorrangig für temperatur- und feuchtigkeitsempfindliche Transportgüter eingesetzt. Der in Faserverbundtechnologie hergestellte Silo-Sattelanhänger eignet sich laut Spitzer für viele Transportgüter, für die bisher ein Edelstahlbehälter verwendet werden musste. Der Nutzlastvorteil erhöhe sich demnach um etwa 300 Kilogramm im Vergleich zu einem Silofahrzeug in Alu-Bauweise. Auch Schwarzmüller achtet bei der Herstellung seiner gezogenen Einheiten auf ein möglichst geringes Eigengewicht. Die Österreicher haben sich auf die Produktion von Tankfahrzeugen konzentriert. Die Aufbauten werden nach den Kriterien des Leichtbaus gefertigt. Man wende konsequent die Doppelkeil-Konstruktion an, erläutert CEO Roland Hartwig: "Diese bietet echte Vorteile im Handling, wie die schnelle, sichere und restlose Entleerung." Als zusätzliche Ausstattung sind bei Schwarzmüller elektronische Systeme erhältlich, wie Sensoren zur Diebstahlsicherung und andere technische Ausstattungen zur Gewährleistung eines sicheren Betriebes. Ein Spezialist, der sich vor allem auf Tankund Silofahrzeuge konzentriert hat, ist Feldbinder. Das Unternehmen mit Sitz in Winsen (Niedersachsen) arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen. Volumen, Anzahl und Größe der einzelnen Kammern, Auflockerungssystem, Achsen, Art der Materialleitung, Ausstattung und vieles mehr kann der Abnehmer mitbestimmen. Bei allen Fahrzeugen zur Standardausrüstung dazu gehören laut Feldbinder verschweißte Materialauslaufschüsseln zur Vermeidung von Undichtigkeiten, ABS-/ EBS-Bremsanlagen, gewichtsoptimierte Achsaggregate sowie Leichtmetallfelgen. Auch beim Auflieger- und Aufbautenhersteller Kässbohrer weiß man um die hohe Bedeutung, die das Gewicht bei Tank- und Silofahrzeugen spielt. Mit dem Modell K.SSK ADR haben die Ulmer neuerdings einen kippbaren Siloauflieger im Programm, den es je nach Bedarf mit einem Volumen von 40 oder 60 Kubikmetern gibt. Die Variante mit 60 Kubikmetern Fassungsvermögen kommt auf ein Leergewicht von knapp unter 7000 Kilogramm. Kässbohrer hat aber auch Tankfahrzeuge im Angebot. Die sind zum Transport verschiedenster Güter geeignet, ob nun gefährliche Güter, Lebensmittel oder auch Gülle. In Kürze Wer als Transportunternehmer im Tank- und Silosegment unterwegs ist, der hat es häufig mit Spezialanbietern zu tun. Wir stellen einige dieser Hersteller vor. Platzmangel bei Silofahrzeugen mit LNG-Antrieb Die Spediton Edgar Graß will etwas für die Umwelt tun. Doch mit der Idee fing der Ärger an. Die auf den Transport von rieselfähigen Gütern und Flüssigkeiten spezialisierte Spedition entschied sich 2018, acht Zugmaschinen mit LNG-Antrieb für Silotransporte in den Niederlanden und Belgien einzusetzen. Das Problem: Das Anbringen eines Kompressors an einem LNG-Fahrzeug ist nicht ganz einfach. Grund dafür ist der Platzmangel an den Zugmaschinen. Da einige dieser Lkw zwei Tanks haben, muss in diesen Fällen der Kompressor dazwischen verbaut werden. Andere der Lkw haben nur einen Tank, der ist aber größer als üblich - hier muss der Kompressor woanders montiert werden, erklärt der Zulieferer Wiegel Transport Equipment. Für die Spedition Edgar Graß hat das Unternehmen vier Kippsilos mit Kompressoren ausgestattet. Da der Motor des Lkw den Kompressor antreibt und dieser hinter das Getriebe geschaltet ist, muss er im engen Bauraum an der Zugmaschine Platz finden und darf sich nicht am geräumigeren Auflieger breitmachen. Die Kompressoren werden benötigt, um flüssige Stoffe oder Schüttgüter schneller zu entleeren. sv

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