London. Trotz deutlich mehr Verkehrs hat der Betreiber des Tunnels unter dem Ärmelkanal 2010 Verluste gemacht. Der Eurotunnel zwischen Großbritannien und Frankreich, durch den künftig auch Züge der Deutschen Bahn fahren sollen, musste im vergangen Jahr einen Verlust von rund 57 Millionen Euro verkraften, teilten die Betreiber am Freitag in London und Paris mit. Im Jahr zuvor hatte der Eurotunnel noch einen Gewinn von sieben Millionen Euro erwirtschaftet. Grund für die Verluste sind juristische Auseinandersetzungen mit Versicherungen nach einem Brand im September 2008, sagte Eurotunnel-Chef Jaques Gounon.
Durch den Eurotunnel fahren sowohl Auto- und Frachtzüge als auch der Hochgeschwindigkeitszug Eurostar. Der Umsatz des Unternehmens stieg im vergangenen Jahr um mehr als ein Viertel auf 737 Millionen Euro. Der Autotransport stieg um 11 Prozent auf 2,1 Millionen. Die Zahl der transportierten LKW machte sogar einen Satz von 42 Prozent auf 1,1 Millionen. Außerdem fuhren mit rund 9,5 Millionen Menschen 3 Prozent mehr Bahnfahrer durch den Tunnel.
Spätestens ab 2013 will auch die Deutsche Bahn ihre ICE durch den Eurotunnel auf die Insel schicken. Dazu müssen allerdings die Sicherheitsbestimmungen geändert werden. Der Eurostar-TGV ist bisher der einzige Personenschnellzug, der unter dem Ärmelkanal hindurchfährt. Auch die Franzosen wollen ihr Streckennetz ausbauen. (dpa)