Die Güterbahnen könnten in Deutschland nach Einschätzung der Verkehrsunternehmen bis zu 50 Prozent mehr Aufträge annehmen. Der Hemmschuh für mehr Wachstum sei neben bestimmten politischen Rahmenbedingungen aber vor allem der Fach- und Arbeitskräftemangel, sagte der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Joachim Berends, am Mittwoch, 21. Juni, in Leipzig bei der VDV-Jahrestagung. Bei einer Umfrage hätten 24 Prozent der 38 befragten Unternehmen angegeben, dass sie 2022 aus personellen Gründen ihren Betrieb zeitweilig einschränken mussten.
Laut VDV stieg im Vorjahr trotz widriger Umstände der Anteil der Güterbahnen am Transportaufkommen gegenüber 2021 um 0,2 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. 2019 waren es 18,5 Prozent. "Speditionen und die verladende Wirtschaft drängen auf die Schiene, weil sie wissen, dass die Straßen voll und die Lkw-Fahrerkabinen leer sind - und bleiben", betonte Berends.