VDA: Alarmierender Stellenabbau in der Automobilindustrie

22.10.2025 13:25 Uhr | Lesezeit: 3 min
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trotz der aktuellen Absatzkrise könne Deutschland auch Erfolge vorweisen, so der VDA
© Foto: BLG Logistics

Hersteller und Zulieferer müssen Stellen abbauen, der VD bezeichnet die Situation als alarmierend, neben Auftragsmangel belasten Bürokratie, Steuern und hohe Energiekosten die Betriebe.

Die Krise in der Autoindustrie hat nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in Deutschland seit 2019 fast 120.000 Arbeitsplätze gekostet. Eine Trendwende sei nicht in Sicht, und diese Entwicklung sei alarmierend, sagte VDA-Experte Manuel Kallweit beim Automotive Forum in Zwickau. Insgesamt zählte die Branche in Deutschland zuletzt gut 716.000 Beschäftigte. Der Stellenabbau hat den Angaben des VDA zufolge die Zulieferindustrie sogar stärker getroffen als die Autohersteller selbst.

Zulieferer besonders betroffen

Während der Rückgang von August 2019 bis August 2025 für die Branche insgesamt bei 14 Prozent lag, wiesen die Hersteller von Fahrzeugteilen ein Minus von 24 Prozent aus. Laut einer Umfrage des Branchenverbandes VDA ist für Zulieferbetriebe neben der Bürokratie aktuell der Mangel an Aufträgen die größte Herausforderung. Dem Branchenverband zufolge leiden die Zulieferer aktuell unter dem niedrigsten Auftragseingang seit der Corona-Pandemie. Erst an fünfter Stelle werden die Strompreise genannt – nach volatilen Kundenabrufen sowie Steuern und Abgaben.

Hochlauf der E-Mobilität

Im Vergleich zu anderen europäischen Auto-Ländern wie Frankreich und Italien habe sich zuletzt die Produktion in Deutschland jedoch stabilisiert. Das liege vor allem am Hochlauf bei E-Autos. Denn trotz der aktuellen Absatzkrise könne Deutschland beim Hochlauf der E-Mobilität Erfolge vorweisen, so der VDA. „Wir sind der zweitgrößte Produktionsstandort von Elektrofahrzeugen auf der Welt“, sagte Kallweit. Hierzulande würden mehr E-Autos gebaut als in den USA, Japan, Südkorea oder einem der europäischen Länder, behauptete er. Der Abstand zu China ist allerdings gewaltig.

Sachsen als wichtiger Automobil-Standort

Sachsen sei innerhalb Deutschlands ein Hotspot der E-Mobilität. Für sich genommen zähle der Freistaat weltweit als Produktionsstandort zu den Top 10, sagte Kallweit. So war die Zwickauer Autofabrik von Volkswagen Vorreiter beim Umstieg auf E-Autos im Konzern. Sie hat aber mit einer geringen Auslastung zu kämpfen und soll zudem auf absehbare Zeit Modelle an andere VW-Standorte abgeben. Seit einiger Zeit wird auch hier Personal abgebaut.

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