VCD: Japanische Autohersteller bei Umweltverträglichkeit vorn

17.08.2006 09:20 Uhr

Länder wollen Autofahrer, die Fahrzeuge mit einem Dieselpartikelfilter nachrüsten, steuerlich um 330 Millionen Euro entlasten

Berlin. Die japanischen Autohersteller haben bei der Umweltfreundlichkeit nach Angaben des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) im internationalen Vergleich die Nase vorn. Unter den Top Ten der Umweltliste 2006 seien sieben japanische Fahrzeuge, aber mit dem VW Polo Blue Motion nur ein deutsches Auto vertreten, teilte der VCD gestern in Berlin mit. Zwei Hybridautos aus Japan, Toyota Prius und Honda Civic, führen die Liste an. Die Hybrid-Fahrzeuge kombinieren Verbrennungs- und Elektromotor. Auf dem dritten Platz landen neben dem Toyota Aygo zwei Autos aus Frankreich: Der Citroën C1 und der Peugeot 107. Der Verband forderte die Autobauer zur Senkung des Verbrauchs auf. Während der Schadstoffausstoß bei modernen Benzinern nur noch sehr gering sei und der Dieselantrieb wegen des Partikelfilters sauberer werde, werde ein geringerer Spritverbrauch durch mehr Größe und Gewicht zunichte gemacht, kritisierte VCD-Autoexperte Gerd Lottsiepen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wies die Kritik zurück. Die in Deutschland produzierten Autos verbrauchen nach Angaben der Hersteller immer weniger Kraftstoff. In den vergangenen zwölf Monaten sei die Zahl der Modelle, die weniger als 6,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, von 250 auf 290 gestiegen, berichtete der VDA in Frankfurt. Davon lägen knapp 50 Modelle sogar unter 5 Liter. Jeder zweite Wagen verbrauche weniger als 6,5 Liter auf 100 Kilometer – das seien fünf Mal mehr Autos als vor zehn Jahren. Der Durchschnittsverbrauch ist laut VDA gegenüber 1990 um ein Viertel gesunken. Mehr als die Hälfte aller verkauften deutschen Marken seien Sprit sparende und Klimaschutzfreundliche Dieselfahrzeuge. Vier Fünftel der in Deutschland neu zugelassenen Diesel-PKW deutscher Marken hätten einen Partikelfilter. Die Länder wollen Autofahrer, die ihre Fahrzeuge mit einem Dieselpartikelfilter nachrüsten, steuerlich um 330 Millionen Euro entlasten. Nur wer ältere Gebrauchtfahrzeuge bis zur aktuellen EU-verbindlichen Abgasnorm 4 nicht nachrüstet, soll einen Steuerzuschlag je nach Hubraum zahlen. Der Vorschlag der Bundesregierung sieht eine Förderung von 300 Euro vor, während der Steuerzuschlag im Wesentlichen für ungefilterte Neufahrzeuge gelten soll. Der VCD vergleicht in seiner Umweltliste Autos mit Verbrennungsmotor in Serie und prüft die Klimabelastung, die Belastung durch Lärm und Abgase und die Umweltfreundlichkeit. (dpa/tz)

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