Göteburg. Ein ungewöhnliches Transportprojekt hat der Logistikdienstleister Logwin im Oktober 2010 durchgeführt: Für einen Luftfracht-Kunden aus Chile wurden Rohrsysteme mit einem Gesamtgewicht von 360 Tonnen über 13.000 Kilometer vom schwedischen Göteborg nach Santiago de Chile geflogen. Im Auftrag von Logwin orderte der Frankfurter Air Charter Anbieter Chapman Freeborn dafür vier Antonov-Frachtflieger vom Typ 124. Drei Flugzeuge nahmen am 15., 16. und 17. Oktober Kurs auf Chile, eine Maschine war bereits Anfang Oktober mit den ersten Transportgütern in Santiago de Chile gelandet.
Die Verladung der 21,10 Meter langen Rohrsysteme für eine Wärmetauschanlage dauerte sechs Stunden. Für den Transport wurden die Rohrbündel in speziell angefertigten Stahlrahmen verpackt. Die überbreite Konstruktion war auf die Maße des Antonov-Flugzeugrumpfes angepasst und mit den notwendigen Ladungssicherungselementen ausgestattet. Zwei Spezialkräne hievten die tonnenschweren Bauteile auf den Verladeschlitten des Flugzeugs.
Probleme gab es nur mit der vierten Maschine aus Leipzig, die aufgrund eines Defekts sechs Stunden zu spät in Göteborg eingetroffen war. Da das Aufstellung des benötigten Krans in Göteborg bei Nacht nicht erlaubt ist, musste eine Sondergenehmigung eingeholt werden, damit der Flieger wie geplant am Sonntagmorgen um acht Uhr starten konnte. Laut Angaben von Logwin konnte so auch die letzte der insgesamt vier Antonovs planmäßig Richtung Chile abheben.
Bis zur endgültigen Ankunft musste die Antonov insgesamt viermal zum Betanken landen. Die über 13.000 Kilometer lange Route führt über Lissabon/Portugal, Sal/Kapverdische Inseln, Recife/Brasilien und Rio de Janeiro/Brasilien zum Zielort Santiago de Chile. (ab)
Wir haben für Sie eine Bildergalererie zur ungewöhnlichen Luftfracht zusammengestellt.
Eine ungewöhnliche Luftfracht geht auf Reisen
