Köln. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat seine„Marktbeobachtung Güterverkehr Bericht Herbst 2005“ vorgelegt. Danach verlief die Verkehrsnachfrage im ersten Halbjahr 2005 im Gegensatz zum Jahr 2004, wo die sich die Verkehrsnachfrage in allen drei Verkehrsträger (Straße, Einsenbahn, Binnenschiff) belebt hatte, uneinheitlich. Während insgesamt die Gütermenge mit 1509,7 Millionen Tonnen um 2,2 Prozent niedriger ausfiel als im ersten Halbjahr 2004 (1543,0 Millionen Tonnen), steigerte sich die Verkehrsleistung in Deutschland um 2,2 Prozent von 203,1 Milliarden Tonnenkilometern auf 208,1 Milliarden Tonnenkilometer. Die aktuelle Lage auf dem Gütermarkt sei dabei vor allem durch eine Beschleunigung der strukturellen Veränderung geprägt. Das würden unter anderem die immer neuen europaweiten Unternehmenseinkäufe deutscher und europäischer Speditions- und Logistikunternehmen belegen. Daneben sei die Situation gekennzeichnet von der erheblichen Steigerung der Kraftstoffkosten sowie von der Einführung der LKW-Maut. Während die Mautkosten größtenteils an die Auftraggeber weitergeben würden, bereiteten die gestiegenen Kraftstoffkosten den Unternehmen jedoch erhebliche Probleme. Daher verzeichneten die überwiegende Anzahl der mittleren und kleineren Transportunternehmer eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation. Die großen Speditions- und Logistikunternehmen erzielten hingegen mehrheitlich bessere Ergebnisse. Beim Straßengüterverkehr deutscher Unternehmen sank die beförderte Gütermenge im ersten Halbjahr 2005 von 1272,3 Millionen Tonnen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 1238,0 Millionen Tonnen, was einem Minus von 2,7 Prozent entspricht. Gleichzeitig stieg die Verkehrsleistung leicht um 0,5 Prozent von 129,9 Milliarden Tonnenkilometer auf 130, Milliarden Tonnenkilometer. Die Entwicklung im gewerblichen Verkehr war dabei deutlich besser als im Werkverkehr. Der gewerbliche Verkehr brachte es auf eine Gütermenge von 737,2 Millionen Tonnen (plus 2,1 Prozent) und auf eine Verkehrsleistung von 102,1 Milliarden Tonnenkilometer (plus 2,5 Prozent). Der Werkverkehr ging hingegen bei der Gütermenge auf 500,8 Millionen Tonnen (minus 9,0 Prozent) und bei der Verkehrsleistung auf 28,5 Milliarden Tonnenkilometer (minus 5,8 Prozent). Das BAG sieht vor allem in der schwachen Baukonjunktur und in der Verlagerung auf den gewerblichen Güterverkehr diesen deutlichen Rückgang beim Werkverkehr. Die Eisenbahnen transportierten im ersten Halbjahr 2005 mit 150,7 Millionen Tonnen 1,9 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2004 (153,7 Millionen Tonnen). Die Verkehrsleistung steigerte sich um 2,9 Prozent con 42,6 Milliarden Tonnenkilometer auf 43,8 Milliarden Tonnenkilometer. Die Binnenschifffahrt verzeichnete mit 121,0 Millionen Tonnen Güter gegenüber 116,9 Millionen Tonnen ein Plus 3,5 Prozent und steigerte die Verkehrsleistung von 31,2 Milliarden Tonnenkilometer um 8,0 Prozent auf 33.7 Milliarden Tonnenkilometer. (tbu)
Uneinheitliche Entwicklung im Güterverkehr
Das Bundesamt für Güterverkehr hat seine Marktbeobachtung für das erste Halbjahr 2005 vorgelegt