Köln. Mit der flächendeckenden Einführung bei Lidl und Systemerweiterungen anderer Handelsunternehmen konnten im vergangenen Jahr insbesondere neue Marktanteile für das PIN-basierte Electronic-Cash-System gewonnen werden. Den höchsten Stellenwert genießen im Einzelhandel mit weitem Abstand aber nach wie vor unterschriftbasierte EC-Lastschriftverfahren, deren Umsatzanteil allerdings nur noch leicht gesteigert werden konnte. Den in der jüngsten amtlichen Kriminalstatistik geäußerten Vorwurf, der Einsatz unterschriftbasierter EC-Lastschriftverfahren würde den Kartenbetrug fördern, weisen die Kölner Marktforscher zurück. Vielmehr habe die veränderte, undifferenzierte Kartenausgabepraxis der deutschen Kreditwirtschaft mit in der Folge vielfach ungedeckten Konten zu einem deutlichen Anstieg von vorläufigen Zahlungsausfällen geführt. Den Händlern bleibe zur Durchsetzung der Kaufpreisforderung in letzter Konsequenz nur die Strafanzeige. Aufgrund der starken Position der Debitkarte (EC-Karte) in Deutschland, über die fast ein Viertel des gesamten deutschen Einzelhandelsumsatzes und über 80 Prozent des Kartenumsatzes abgewickelt wird, ist das Wachstum für Kreditkarten nach wie vor verhalten. Durch die Kombination mit unternehmensübergreifenden Bonuspunkteprogrammen konnten hier insbesondere bei Kauf- und Warenhäusern neue Impulse gesetzt werden. Umsatzanteile der Zahlungsarten am Umsatz 2003 (im Vergleich zum Vorjahr) Bar: 66,0 % (Vorjahr: 66,8 %) EC-Lastschrift: 17,3 % (Vorjahr: 17,1 %) EC-Cash: 7,0 % (Vorjahr: 6,2 %) Kreditkarte: 5,0 % (Vorjahr: 4,8 %) Handelseigene Karten: 1,2 % (Vorjahr: 1,4 %) Geldkarte: 0,0 % (Vorjahr: 0,0 %) Rechnung/sonstige: 3,5 % (Vorjahr: 3,7 %) Quelle: EHI-Erhebung 2004; Bezugsgröße: Einzelhandelsumsatz im engeren Sinne = 355 Milliarden Euro (exklusive Kfz, Mineralöl, Apotheken, Versandhandel)
Umsatzanteil mit Karten steigt auf über 30 Prozent
Die Kartenakzeptanz wird hierzulande für immer mehr Unternehmen des Einzelhandels zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Dieses Fazit zieht das Kölner EHI-EuroHandelsinstitut aus den Ergebnissen seiner aktuellen Jahresuntersuchung.