Pau. Nach zwölf Jahren erbitterter Auseinandersetzungen zwischen Ökologen und Verkehrsplanern ist jetzt der Somport-Tunnel zwischen Frankreich und Spanien eröffnet worden. Demonstranten blockierten symbolisch auf französischer Seite die Zufahrtstraße zu dem gut 8,6 Kilometer langen Straßentunnel in den Pyrenäen, der Pau in Südfrankreich und Saragossa in Spanien verbindet. Umweltschützer, die einen massiven Anstieg des Lastwagenverkehrs durch das Tal befürchten, sprachen von einem "Trauertag für das Tal von Aspe". Die Bürgermeister der 13 Gemeinden des Tals boykottierten die offizielle Eröffnungsfeier mit dem französischen Verkehrsminister Gilles de Robien und seinem spanischen Kollegen Francisco Álvarez-Gascos. Die Region, in der die letzten Pyrenäen-Bären leben, ist durch ihre Naturschönheiten bekannt. Mehrere Umweltorganisationen forderten die Wiedernutzung des seit 30 Jahren geschlossenen Eisenbahntunnels von Somport. Ein neuer zentraler Eisenbahn-Tunnel durch die Pyrenäen ist frühestens für 2025 geplant. Der in jede Richtung nur einspurige, nach offiziellen Angaben fast 300 Millionen Euro teure Somport-Tunnel wurde nach neunjährigen Bauarbeiten fertig gestellt und hat Zugänge zu einer unterirdischen Flucht-Galerie, um eine Katastrophe wie im Montblanc-Tunnel zu vermeiden. Auf der Montblanc-Strecke zwischen Frankreich und Italien waren 1999 bei einem Brandinferno 39 Menschen ums Leben gekommen. (vr/dpa)
Tunnel zwischen Frankreich und Spanien eröffnet
Protestierende Umweltschützer rechnen mit massivem Anstieg des Lkw-Verkehrs