Mutig sind – rechtzeitig vor Urlaubsbeginn – die Sammelgutspediteure vorgeprescht: 6,9 Prozent höhere Preise fordern sie ab dem 1. September 2007 von Industrie und Handel. Und die Verlader – zumindest ihre jeweiligen Verbandsvertreter – reagieren bislang erstaunlich ruhig. Ihr Vorwurf der „Preistreiberei“ im April dieses Jahres klang da völlig anders. Ob ihre neue Zurückhaltung als Signal der Zustimmung zu werten ist, ist indes eher zu bezweifeln. Stattdessen wird spätestens Ende August in deutschen Unternehmen das große Rechnen beginnen. Darauf müssen sich Transport- und Speditionsdienstleister einstellen. Sie haben zwar angesichts der nach wie vor knappen Frachtraumkapazitäten und des anhaltend hohen Wirtschaftswachstums derzeit gute Karten, dass die Verlader zumindest das Gespräch mit ihnen suchen. Um 6,9 Prozent höhere Preise werden allerdings die wenigsten Kunden klaglos hinnehmen. Umso wichtiger ist es, dass die Verkehrsdienstleister jetzt ihre Hausaufgaben machen. Anhand ihrer Zahlen müssen sie ihren Kunden präzise nachweisen, wie sich die verkürzten Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer kostenmäßig auf ihr Unternehmen auswirken. Zudem müssen sie jede einzelne Dienstleistung, die bislang für den Verlader aus Kulanzgründen kostenlos nebenher miterledigt wurde – Beispiel Be- und Entladetätigkeiten der Fahrer –, als Kostenfaktor in der Rechnung festhalten. Auch wenn dies eine Abkehr vom allseits gewohnten und beliebten Pauschalpreis bedeutet. Allerdings ist dies vielleicht die einzige Möglichkeit als Dienstleister zu seinem Geld zu kommen, wenn der Kunde höhere Preise nicht akzeptiert. Eva Hassa Redakteurin
Transportpreiserhöhung: Das große Rechnen
Der Kommentar der Woche von Eva Hassa, Redakteurin