Transportexperten erwarten steigende Frachtkosten

16.06.2008 13:32 Uhr
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Der Dieselpreis hat in den vergangenen Wochen deutlich zugelegt

Stark gestiegener Dieselpreis wird in den kommenden sechs Monaten auch die Frachtkosten in den meisten Transportsparten in die Höhe treiben

Mannheim. Der stark gestiegene Dieselpreis wird nach Einschätzung von Fachleuten in den kommenden sechs Monaten auch die Frachtkosten in den meisten Transportsparten in die Höhe treiben. Außer im Schienenverkehr sei in allen Transportmärkten mit Preissteigerungen zu rechnen, heißt es in einer am Montag in Mannheim veröffentlichten Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW/Mannheim) und der ProgTrans AG (Basel). Für das im vierteljährlichen Rhythmus erstellte „TransportmarktBarometer“ wurden 300 Spitzenkräfte aus der Transportwirtschaft befragt. Laut ZEW erwarten 60 bis 70 Prozent davon für alle Verkehrsträger außer der Bahn und für fast alle Routen Preissteigerungen. Grund für den als „beachtlich“ eingestuften Anteil sei vermutlich die Einschätzung, dass die Treibstoffkosten - vor allem bei Diesel – weiter steigen, so das ZEW. Die Umfrage ergab, dass Unternehmen auch bei nachlassender Konjunkturdynamik und einem geringeren Frachtaufkommen im kommenden halben Jahr nicht mit sinkenden Transportpreisen rechnen können. Besonders stark werden die Preise laut Umfrage für Luft- und Seefracht im Asien-Pazifik-Verkehr sowie auf der Nordamerika-Route anziehen. „Wesentlicher Grund hierfür sind die in den vergangenen Monaten dramatisch gestiegenen Treibstoffkosten“, heißt es. Das ZEW wies darauf hin, dass der Dieselpreis im April dieses Jahres um 18 Prozent höher lag als im Vorjahresmonat. Nach Angaben des ZEW zeigt sich bei der Einschätzung der Transportmenge für die kommenden sechs Monate ein wachsender Pessimismus hinsichtlich der weiteren Konjunkturentwicklung. So würden Luft- und Seefracht im Europa- und Nordamerikaverkehr nicht mehr auf Wachstumskurs gesehen, im Nordamerikaverkehr werde für beide Segmente sogar ein deutlicher Rückgang des Transportaufkommens erwartet. „Dies kann als Anzeichen einer erwarteten Rezession in den USA interpretiert werden“, hieß es. Für den Güterverkehr auf der Straße und für die Luft- und Seefracht im Asien-Pazifik-Verkehr wird weiter mehrheitlich mit einem Mengenplus gerechnet. Allein im Schienenverkehr würden im Vergleich zum Vorquartal geringere Transportpreise erwartet, hieß es. Gut die Hälfte der Befragten rechne mit einer Stabilisierung der Transportpreise. Als Grund wurde unter anderem die Nutzung von Elektrizität als „Treibstoff“ genannt.

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