Zoetermeer. Die deutsche Lkw-Maut wird das niederländische Transport- und Speditionsgewerbe mit jährlich rund 125 Millionen Euro zusätzlich belasten. Zu diesem Ergebnis kommt der Fachverband TLN (Transport en Logistiek Nederland) in einer aktuellen Überschlagsrechnung. Für einen Betrieb, der regelmäßig Transporte von und nach Deutschland durchführt oder für den Deutschland Transitstrecke ist, könnte die Maut zu Mehrkosten von 60.000 Euro führen. "Es ist unvermeidlich, dass Transporte ab dem 1.Januar 2005 durch die Maut teurer werden", stellt TLN-Präsident Mich van der Harst klar. Auch wenn jetzt alle Weichen für eine Mauteinführung gestellt sind, bleibt der TLN bei seiner Einstellung: Die Wirkungsweise und -tiefe des deutschen Maut-Konzepts führt nach Meinung des Verbandes nicht zum Ziel. Van der Harst kritisierte erneut, dass der Individualverkehr von einer Straßenbenutzungsgebühr ausgenommen ist. Die Verkehrsprobleme in Deutschland würden damit nicht gelöst. Große Sorgen macht sich der TLN über die Ausrüstung der Lkw mit Erfassungsgeräten für die Maut. Während die Ausrüstungsquote für niederländische und deutsche Lkw vergleichsweise hoch sei, sehe die Situation in anderen Staaten Europas alles andere als rosig aus. Aktuell sind in den Niederlanden rund 40.000 Lkw beim Betreiberkonsortium Toll Collect registriert. (eha)
TLN: Deutsche Maut belastet Holländer mit 125 Millionen Euro jährlich
Holländischer Fachverband sorgt sich um geringe Einbauraten in Europa und bleibt bei seiner Grundsatzkritik am deutschen Mautsystem.