Wilhelmshaven. Spätestens Ende dieses Jahrezehntes werden in Wilhelmshaven im großen Stile Container abgefertigt. Davon gehen Bremens Bürgermeister Henning Scherf (SPD) und Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) fest aus. Die beiden Länder-Chefs unterzeichneten am Freitag in der Jade-Stadt die Verträge über die Gründung der JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft (JWPRG), die das Jahrhundertvorhaben Tiefwasserhafen umsetzen wird. An der Gesellschaft halten Niedersachsen 50,1 Prozent und Bremen mit 49,9 Prozent der Anteile. Das Eigenkapital in Höhe von 87,8 Millionen Euro sowie weitere als Darlehen aufgenommene 89,8 Millionen Euro will die Realisierungsgesellschaft unter anderem für den Bau der so genannten terminalnahen Infrastruktur einsetzen.
In einem ersten Schritt ist der Bau von vier Liegeplätzen für Großcontainerschiffe geplant. Die Geschäftsführer der JWPRG stehen ebenfalls fest: Neben Helmut Werner, der von der Rhenus Midgard AG & Co kommt, wird Jürgen Holtermann, Geschäftsführer der bremenports GmbH & Co. KG, diese Funktion ausüben. Gabriel und Scherf betonten vor der Presse in Wilhelmshaven die "historischen Bedeutung" dieser Vertragsunterzeichnung, der, wie beide feststellten, "sehr faire Verhandlungen vorausgingen".
Mit dem Tiefwasserhafen werde die langfristige Wettbewerbsposition der norddeutschen Seehafenverkehrswirtschaft als Ganzes gegenüber den Westhäfen sichergestellt, sagten beide Spitzenpolitiker. Daher könne man sich sehr wohl einen Einstieg der Hamburger in das Projekt vorstellen, auch wenn diese im Mai letzten Jahres eine Mitwirkung am Tiefwasserhafen abschlägig beschieden. Scherf: "Die Tür bleibt weiter offen." Interessenten für ein Betreiben des Terminals seien vorhanden.(vr/eha)