Berlin/Leipzig. Wolfgang Tiefensee (SPD) soll in der zukünftigen schwarz-roten Bundesregierung Verkehrsminister werden. Dies beschloss das SPD-Präsidium auf Vorschlag des Parteichefs Franz Müntefering auf einer Sitzung in Berlin. Ein Sprecher Tiefensees bestätigte den Wechsel des Leipziger Oberbürgermeisters nach Berlin. Tiefensee soll neben dem Verkehrsressort in der von einer Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geführten Regierung auch für den Aufbau Ost zuständig sein. Des Weiteren soll der bisherige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) nach dem Wechsel von Franz Müntefering ins Kabinett neuer Fraktionschef der Sozialdemokraten im Bundestag werden. Der amtierende Fraktionsvorsitzende und SPD-Chef Müntefering soll Vizekanzler und Arbeitsminister in einer großen Koalition von Union und SPD werden. Der ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) wird Nachfolger von Hans Eichel als Bundesfinanzminister. Der frühere niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel wird neuer Umweltminister und setzte sich damit erwartungsgemäß dank besserer Kontakte gegen den SPD-Umweltexperten Michael Müller durch. Kanzleramtsminister Frank Walter Steinmeier, ein enger Mitarbeiter von Bundeskanzler Gerhard Schröder, wird neuer Außenminister und damit Nachfolger von Joschka Fischer (Grüne). CDU-Generalsekretär Volker Kauder sprach von einer "respektablen Mannschaft" der Sozialdemokraten. Die Union will ihre endgültige Ministerriege für die geplante große Koalition am kommenden Montag bekannt geben. Ostdeutsche SPD-Politiker begrüßten den Wechsel des Kommunalpolitikers Tiefensees in die Bundespolitik. In Sachsen und besonders in Leipzig stieß der angekündigte Weggang auf ein geteiltes Echo. Tiefensee war seit 1998 Oberbürgermeister und erst im April mit 67,1 Prozent für weitere sieben Jahre gewählt worden. Binnen drei Monaten muss in Leipzig ein neues Stadtoberhaupt gewählt werden. (dpa/sb)
Tiefensee soll Verkehrsminister werden

SPD-Präsidium nominiert Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee zum Nachfolger Manfred Stolpes