Thema der Woche: Osteuropa – der Westen im Osten

03.08.2006 16:07 Uhr

Der Logistikmarkt in Osteuropa wächst um vier bis acht Prozent im Jahr. Das Geschäft mit der Kontraktlogistik befindet sich meist in westlichen Händen.

München. 38,4 Milliarden Euro ist er schwer, der europäische Logistikmarkt, schätzt Peter Klaus, Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Taxiert hat der Wissenschaftler dazu die Logistikaufwendungen in den zehn Beitrittsländern zur Europäischen Union. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 170 Milliarden Euro, die sich auf Transport, Lagerwirtschaft/Kommissionieren, Auftragsabwicklung, Logistikplanung/Administration und Beständekosten verteilen. Allerdings wächst der osteuropäische Markt schneller. "Während Deutschland gesamtwirtschaftlich um ein bis zwei Prozent wächst, legen die Länder Osteuropas um vier bis acht Prozent zu", sagt Klaus. Das gelte quer durch die Wirtschaftsbereiche und somit auch für die Logistikdienstleistungswirtshaft. Dabei verläuft das Wertewachstum etwas langsamer als das Mengenwachstum, da die Produktionsprozesse auch in der Logistik immer effizienter und kostengünstiger werden. Während die Produktivitätszunahme bremst, wirkt die Zunahme globaler Arbeitsteilung beschleunigend auf das wertmäßige Wachstum der Logistik. Klaus, zudem Leiter der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Technologien und Logistikdienstleistungswirtschaft ATL, geht davon aus, dass sich diese beiden Effekte ausgleichen und so das reale Wirtschaftswachstum entscheidend ist. Wenn das Wachstum im Westen auch geringer ist, so profitieren die hiesigen Anbieter dennoch von den Entwicklungen in Osteuropa – und das sogar stärker als die dort heimischen Unternehmen. "Die Vorteile an Professionalität, Equipment und Know-how der westlichen Dienstleister sind so groß, dass die östlichen Anbieter fast keine Chance haben, auf die Beine zu kommen – von Ausnahmen einmal abgesehen", urteilt Klaus. Der Vorsprung der internationalen Anbieter sei so ausgeprägt, dass sie jegliches nennenswertes Wachstum im Keim ersticken können. Das zeigt sich auch in der polnischen Rangliste der führenden Logistikdienstleister, in der sich bereits jetzt viele internationale Anbieter tummeln. Mehr Fakten zum Logistikmarkt in Osteuropa, tabellarische Übersichten und ein Interview mit Professor Peter Klaus, lesen Sie in der aktuellen August-Ausgabe (08/06) von LOGISTIK inside. (Heft online bestellen – hier klicken) Telefonische Bestellung unter: 01 80 5 / 26 26 18 (bundesweit nur 0,12 Euro pro Minute).

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