Tankkarten: Alles auf eine Karte

Vorbei die Zeiten, als Tankkartenanbieter lediglich ein Stück Plastik herausgaben, auf dass deren Besitzer damit die Tankfüllung begleicht. Die Dienstleistungen der Emittenten werden digitaler und mobiler und umfassen in Zeiten alternativer Antriebe wie der Elektromobilität ein zunehmend breiteres Angebotsspektrum. Einige Mobilitätsdienstleister haben ihr Portfolio denn auch entsprechend angepasst. Neue All-in-one-Lösung von UTA "Die Kundennachfrage nach E-Mobilitätslösungen steigt und die Elektrifizierung von Flotten ist eine der aktuell großen Herausforderungen für Fuhrparkmanager", sagt etwa Richard Röhr, Sales Director DACH bei UTA Edenred. Passend dazu gibt UTA Edenred ab Mai die UTA ECard heraus. Sie soll die bisherige UTA Full Service Card ersetzen und eine Lösung darstellen, mit der sämtliche Leistungen abgewickelt werden können. Im Detail sind dies der Kraftstoffbezug inklusive LNG, CNG, LPG und Biodiesel, Mautleistungen, Mehrwertdienste wie Pannendienst, Werkstattleistungen, Fahrzeugreinigung und Wartung und nicht zuletzt ein neues Elektrolade-Angebot. Dazu ist UTA eine Kooperation mit dem Unternehmen ChargePoint eingegangen. "Damit stehen im Lauf des zweiten Quartals dieses Jahres mehr als 240.000 Ladepunkte in 32 Ländern Europas zur Verfügung", sagt Röhr. Kunden profitierten demnach von transparentem Reporting und übersichtlicher Rechnungstellung. Neben der UTA ECard wird zudem die UTA Card angeboten, die das obige Leistungsspektrum umfasst, aber ohne die E-Charging-Funktion. Neu ist zudem die digitale Tankkarte UTA EasyFuel für die Bezahlabwicklung via Smartphone. Sie soll bis Ende des ersten Halbjahres zunächst im DACH-Raum starten. Tanken und Laden mit nur einer App Auch DKV Mobility treibt die Integration der Elektromobilität sowie digitale Lösungen weiter voran. "Tanken und Laden mit nur einer App - wir freuen uns unseren Kunden ab sofort genau das bieten zu können", so Chris Schäckermann, Director E-Mobility. Durch das neueste Update der DKV Mobility App biete man jetzt eine Lösung für gemischte Flotten oder Fuhrparks, die auf Elektromobilität umsteigen möchten. "Eine weitere Neuheit der App: Die intelligente Routenplanung, die für jede Route die optimalen Ladestopps gleich mitberechnet", so Schäckermann. Darüber hinaus bringt der Mobilitätsdienstleister mit DKV Analytics ein neues Datentool auf den Markt. Mit DKV Analytics erhalten Kunden über das Kundenportal DKV Cockpit seit April volle Transparenz über die Tank- und Ladevorgänge ihrer Flotten, die Mautabrechnungen, die Inanspruchnahme von Fahrzeugservices, aber auch über die CO2-Emissionen. Nutzer können sich dort ein Dashboard selbst zusammenstellen und ihre Daten in einer übersichtlichen Zusammenfassung anzeigen lassen. Auch Aral setzt voll auf den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur, insbesondere ultraschneller E-Ladesäulen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. "Wir wollen zum führenden Anbieter ultraschneller Ladeangebote werden und setzen an unseren Tankstellen auf diese Technik", sagt Michael Brell, Senior Sales Manager Germany, Austria, Switzerland (DACH) bei BP/Aral. Aktuell seien über 500 Ladepunkte mit bis zu 350 Kilowatt Leistung an circa 100 Aral-Tankstellen in Betrieb. Das mittelfristige Ziel: Rund die Hälfte der rund 2500 Aral-Tankstellen in Deutschland soll mit einem Ladeangebot ausgerüstet werden. Im Bereich Ladeinfrastruktur hat BP außerdem in Form der Digital Charging Solutions eine strategische Partnerschaft mit der Volkswagen Group sowie mit BMW und Daimler Mobility abgeschlossen. Darüber hinaus beschäftigt sich der Konzern auch mit einem Pilotprojekt rund um die Energieversorgung von Elektro-Trucks. Auch das Angebot bei alternativen Kraftstoffen speziell für den Transportsektor soll erweitert werden, beispielsweise mit CNG, LNG, synthetischem Dieselkraftstoff aus hydrierten Pflanzenölen (HVO) und Wasserstoff. Aber auch im Bereich Mobile Payment ist BP/Aral umtriebig. So testet man derzeit die gemeinsam mit Daimler Trucks entwickelte Technologie "In-Truck Connect", womit Zahlungen über Kommunikation mit der Telematik direkt aus dem Lkw autorisiert werden können. Der Marktstart in Großbritannien ist für das dritte Quartal 2022 geplant - die Ausweitung auf weitere Länder sowie auf weitere OEM soll kurzfristig folgen. Ladeinfrastruktur für den Betriebshof Mit der Shell Card laden Flottenfahrzeuge bereits an über 50.000 öffentlichen Ladepunkten in Deutschland. Mit der Shell-Recharge-App haben Nutzer zudem die nächstgelegene Lademöglichkeit im Blick. Noch flexibler sind Flottenbetreiber mit Ladestationen auf dem eigenen Unternehmensgelände, wo Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen sowie einer Leistung von bis zu 150 kW bezogen werden kann. Die Experten von Shell Recharge Solutions planen und errichten die komplette Ladeinfrastruktur an Unternehmensstandorten unterschiedlicher Größe. Mit der Shell Card werden sämtliche Ladevorgänge am Standort oder unterwegs papierlos über eine Rechnung abgerechnet. Eni und Total Energies haben derweil eine Kooperation vereinbart. So können Flottenkunden die Fleet Card von Total Energies und die Multicard von Eni neuerdings bundesweit an über 430 Stationen der Marken Agip und Eni sowie an rund 870 Stationen der Marke Total Energies einsetzen. Europaweit kann zudem an Total-Tankstellen in Belgien (496 Stationen), den Niederlanden (274 Stationen), Luxemburg (42 Stationen), Polen (37 Stationen) sowie an Lkw-Stationen von Total in Frankreich (420 Stationen) über die Eni Multicard abgerechnet werden. Avia arbeitet nach eigenen Angaben noch an einem Akzeptanznetz für Lademöglichkeiten. Dafür ist das Unternehmen in Sachen mobiles Bezahlen breit aufgestellt: So wurde die Flottenkarte digitalisiert und des Zahlverfahren "Payvia" eingeführt. Daneben werden an Avia-Stationen die mobilen Zahlverfahren von LogPay, UTA, Fillibri und der Westfalen Service Card akzeptiert. Tankpool24 derweil vermeldet Neuigkeiten bezüglich Tanken mit der Fahrerkarte, das bereits seit vielen Jahren möglich ist. Neu sei, dass Tankpool24 nun auch den Download der Fahrerdaten über den Tankautomaten ermöglicht - sogar während des Tankvorgangs. Mehr zum Thema finden Sie unter #Tankkarten www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag >> Hier gehts direkt zur interaktiven Marktübersicht! In Kürze Ob Diesel oder LNG für die Lkw-Flotte oder Strom für die E-Autos der Mitarbeiter - Mobilitätsdienstleister richten sich immer mehr in Richtung Mischflotten aus. Zu den Trendthemen der diesjährigen Ausgabe der Tankkarten-Marktübersicht gehören denn auch neue E-Mobilitätslösungen der Anbieter.

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