Taggleiche Zustellung soll Overnight-Lieferungen vollständig ablösen

Neu-Isenburg: Die steigenden Nachfrage nach Speziallösungen für logistische Eil- und Notfälle wird laut einer aktuellen Studie den Marktanteil taggleicher Lieferdienste erhöhen. 92 Prozent der 142 befragten Logistikexperten rechnen uneingeschränkt oder zum Teil mit einem schnellerem Wachstum der Eil-Logistik gegenüber traditionellen Overnight-Services. In der Konsequenz dieser Entwicklung gehen 89 Prozent der Befragten ganz oder teilweise davon aus, dass die taggleiche Zustellung bis zum Jahr 2020 die Overnight-Lieferung vollständig abgelöst haben wird. Dabei werde sich, so die Studie, der zu erwartende Nachfragezuwachs in voller Breite auf die gesamte räumlich-geographische Angebotspalette der Eil- und Notfall-Logistik auswirken: Sowohl lokale und regionale als auch nationale und internationale Beförderungsservices sehen sich laut Umfrage einem steigenden Bedarf gegenüber. Die Studie hat hierzu ein ausgeglichenes Ranking auf sehr hohem Niveau ermittelt: Bei der Bedarfsbewertung liegen – volle und teilweise Zustimmung zusammengenommen – die europaweite und die bundesweite Zustellung mit jeweils 94 Prozent vorne, gefolgt von weltweiter Beförderung (89 Prozent) und dem Lieferservice innerhalb einer Stadt oder Wirtschaftsregion (86 Prozent). Der prognostiziere Nachfrageschub wird laut der Studie noch eine weitere Entwicklung nach sich ziehen: Nach Einschätzung der Untersuchungsteilnehmer hat die Eil-Logistik das Potenzial, zum „Job-Motor“ innerhalb der Logistikbranche zu werden. Dass der Logistikmarkt in den nächsten Jahren einen Nettozuwachs an Arbeitsplätzen verzeichnen können wird, erwarten für Deutschland 86 Prozent der Befragten („ja“ bzw. „teilweise“); für die internationale Ebene rechnen sogar 96 Prozent mit einem realen Beschäftigungsplus. 90 Prozent der Befragten rechnen für die Zukunft uneingeschränkt oder zumindest teilweise mit einer verstärkten Nachfrage nach individualisierten Beförderungsangeboten. Eines der auffälligsten Resultate ist die Tatsache, dass in logistischen Notfällen die Kostenfrage weit hinter das Ziel der unbedingten Problemlösung zurücktritt; sehr vereinfacht formuliert gilt in besonders brenzligen Situationen offensichtlich vielfach die Devise: „Wir müssen das Problem schnellstmöglich gelöst bekommen – koste es, was es wolle!“ Die Time:Matters GmbH, Dienstleister für logistische Eil- und Notfälle, hat Mitte vergangenen Jahres im Rahmen der Untersuchung 114 Fach- und Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen, die in ihrem jeweiligen Tätigkeitsbereich regelmäßig mit logistischen Problemstellungen konfrontiert sind, zum Thema Notfalllogistik befragt. Die Time:Matters GmbH (Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Lufthansa Cargo AG.