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Studie: Mittelstand schafft die meisten Arbeitsplätze

29.11.2011 11:51 Uhr
Studie: Mittelstand schafft die meisten Arbeitsplätze
Großunternehmen bauten im Vorjahresvergleich 170.000 Stellen ab, der Mittelstand schuf dagegen 670.000 neue Arbeitsplätze
© Foto: Fotolia/Dmitry Ersler

Gesamtwirtschaftlicher Beschäftigungszuwachs zwischen 2005 und 2010 ausschließlich von kleinen und mittleren Unternehmen getragen

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Frankfurt am Main. Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) waren in den Jahren 2005 bis 2010 Motor des Beschäftigungswachstums und tragende Kraft der deutschen Volkswirtschaft. Dies zeigen die Ergebnisse des neuen KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)-Mittelstandspanels 2011.

Danach wurde der gesamtwirtschaftliche Beschäftigungszuwachs im genannten Zeitraum in Höhe von 1,8 Millionen Erwerbstätigen ausschließlich vom Segment der mittelständischen Unternehmen getragen. Auch im Jahr 2010 waren die kleinen und mittleren Unternehmen maßgeblich für den Aufschwung am Arbeitsmarkt verantwortlich. Während im öffentlichen Sektor und in den Großunternehmen im Vorjahresvergleich 170.000 Stellen abgebaut wurden, hat der Mittelstand 670.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Wie auf dem Arbeitsmarkt, ging auch bei der Investitionstätigkeit von den kleinen und mittleren Unternehmen die stärkere Dynamik aus. Zwar sind die Investitionsausgaben nach einem tiefen Einbruch im Krisenjahr 2009 (-15,9 Prozent) im vergangenen Jahr nur um 2,8 Prozent gestiegen.

Über den gesamten Zeitraum 2005-2010 hinweg konnten die Bruttoanlageinvestitionen der mittelständischen Unternehmen allerdings um insgesamt 11,2 Prozent zulegen. Demgegenüber haben die Großunternehmen ihre Investitionen im selben Zeitraum lediglich um 6,8 Prozent erhöht. Im Jahr 2010 beliefen sich die Bruttoanlageinvestitionen des Mittelstandes auf 143 Milliarden Euro. Dies sind 55 Prozent der gesamten Unternehmensinvestitionen beziehungsweise 33 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttoanlageinvestitionen. Wesentliche Faktoren für die Stärke des deutschen Mittelstandes sind - neben der Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen - die Fähigkeit, sich veränderten Rahmenbedingungen flexibel anzupassen.

Dies schlägt sich in einer über Jahre hinweg stabilen Ertragslage und als Folge in einer kontinuierlich verbesserten Eigenkapitalausstattung nieder. So mussten die mittelständischen Unternehmen im Krisenjahr 2009 zwar einen Umsatzeinbruch von 6,2 Prozent hinnehmen, diesen konnten sie im Jahr 2010 aber vollständig aufholen (+ 6,7 Prozent). Auf die Umsatzrendite hatte der Einbruch des Jahres 2009 kaum Auswirkungen. Sie lag auch 2009 bei 5,1 Prozent und damit in etwa auf dem Niveau der übrigen Jahre. Der Mittelstand war - auch in der Krise - in der Lage, positive Erträge zu erzielen, Rücklagen zu bilden und damit seine Eigenkapitalbasis zu stärken. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für den friktionslosen Zugang zu Krediten. Entsprechend ist der Anteil der Kreditablehnungen seit 2004 um 15 Prozentpunkte auf 20 Prozent in 2010 gesunken.

Die mittelständischen Unternehmen blickten zum Zeitpunkt der Befragung (2. Quartal 2011) überwiegend optimistisch in die Zukunft. 46 Prozent rechnen damit, dass in den Jahren 2011 bis 2013 ihre Umsätze beziehungsweise Erträge gegenüber 2010 steigen. Nur 20 Prozent erwarten Rückgänge.

Hemmnisse für ihre positive mittelfristige Entwicklung sehen nur knapp 40 Prozent. Bemerkenswert ist, dass lediglich drei Prozent der Unternehmen Personalenengpässe einschließlich Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte angeben.

Der Chefvolkswirt der KFW Bankengruppe, Norbert Irsch: "Die Ergebnisse belegen eindrucksvoll, dass der Mittelstand in der Breite gut aufgestellt ist. Auch sehen wir derzeit keine Anzeichen einer generellen Kreditklemme, obwohl wir davon ausgehen, dass sich das deutsche Wirtschaftswachstum erheblich abschwächen wird." Die KFW rechnet für 2012 mit einem kalenderbereinigten Wachstum von ein Prozent - nach drei Prozent in 2011. Diese relativ sanfte Landung sei allerdings nur erreichbar, falls es der Politik bald gelinge, mit überzeugenden Maßnahmen die Eurostaatenkrise zu stoppen. Hinsichtlich der Finanzierungsbedingungen seien zudem die Anforderungen an die Banken aus dem Stresstest und zur Umsetzung von Basel III zu berücksichtigen. Sie wirkten bremsend auf die Kreditvergabe und verschärfend auf die Konditionen. Die im Schnitt gesunde Finanzierungsstruktur und stabile Ertragskraft der mittelständischen Unternehmen gäben aber Anlass zu der Hoffnung, dass diese die künftigen Herausforderungen meistern könnten, so Irsch weiter. (jko)

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