Düsseldorf. Das geht aus einer aktuellen Studie der Managementberatung A.T. Kearney hervor, für die mehr als 65 Führungskräfte aus verschiedenen Branchen interviewt wurden. Allein in Deutschland ergebe sich daraus ein nicht realisiertes Umsatzwachstum von 50 Milliarden Euro. Die Führungsetagen beklagen sich in erster Linie über mangelnde Unterstützung der IT bei wachstumsrelevanten Unternehmensfunktionen wie Business Intelligence und Customer Relationship Management (CRM). Als kritisch für den Unternehmenserfolg bezeichnen die Befragten vor allem inkonsistente Daten, zu lange Reaktionszeiten der IT bei der Erfüllung von Anfragen sowie fehlende Transparenz über den konkreten IT-Nutzen. „Das Ziel der nun vorgelegten Studie war festzustellen wie Top-Manager den Wertbeitrag der IT für ihr Unternehmen einschätzen sowie darzustellen, wie sich die IT konkret auf das Umsatzwachstum eines Unternehmens auswirkt und wie entsprechende Optimierungsansätze aussehen können“, sagt Michael Römer, Principal bei A.T. Kearney und Leiter der Studie: Auf einer Skala von eins bis zehn gaben die befragten Manager jeweils die Relevanz beziehungsweise Auswirkungen der Unternehmens-IT für einen bestimmten Bereich an, wobei eine 1 „geringe negative Auswirkungen“ und eine 10 „hohe negative Auswirkungen“ widerspiegeln. So gaben die Befragten an, dass Wachstumsinitiativen vor allem im Bereich Business Intelligence durch unzureichende IT-Unterstützung gehemmt werden (5,6), gefolgt von Initiativen in den Bereichen CRM (5,3), Pricing und Sales (4,4), Product Lifecycle Management (4,1). „Die relevanten Wachstumsblocker sind dabei vor allem inkonsistente Daten (7,2), zu lange Reaktionszeiten der IT (6,3) und fehlende Transparenz über den konkreten wirtschaftlichen Nutzen der IT (6,1)“, so Römer. „Die Gründe dafür liegen jedoch nicht allein in den IT-Abteilungen“, so Marcus Eul, Partner bei A.T. Kearney: „In den meisten Fällen sind die Anforderungen an die IT im Sinne der strategischen Unternehmensziele noch nicht ausreichend formuliert.“ So verwundere es auch nicht, dass 76 Prozent der Unternehmen bei der Bewertung von IT-Projekten den tatsächlichen Nutzen für das Unternehmen außer Acht lassen. „Am Ende eines IT-Projektes stellen sich zwar die meisten Unternehmen die Frage, ob das Projekt auch innerhalb des geplanten Zeit- und Budgetrahmens abgewickelt wurde“, sagt Eul: „Doch lediglich jedes vierte Unternehmen evaluiert auch den tatsächlichen Mehrwert seiner IT-Projekte.“ Mehr als ein Drittel der Top-Manager gab an, dass die fehlende Transparenz über den Mehrwert eines IT-Projektes eine Wachstumsbarriere darstellt. Lediglich 19 Prozent der befragten Unternehmen involvieren die IT bereits in der Strategiephase von Wachstumsprojekten. In der Regel werden die IT-Verantwortlichen sogar erst dann hinzugezogen, wenn die Planungsphase bereits abgeschlossen ist (33 Prozent) oder sogar erst dann, wenn es bereits „nur noch“ um die Implementierung geht (19 Prozent).
Studie: IT-Abteilungen bremsen Unternehmenswachstumq
Unternehmen müssen jährlich auf durchschnittlich sechs Prozent Umsatzwachstum verzichten, da die unternehmenseigene IT den Geschäftsanforderungen nur unzureichend entspricht.