Stuttgart/Köln. Viele Lkw-Fahrer, die sich die Maut sparen wollen, weichen auf Nebenstrecken aus. Viele wollen sich aber auch das sparen und fahren weiter über die Autobahnen ohne zu bezahlen – obwohl auf den 12.000 Autobahnkilometern in Deutschland 300 Kontrollbrücken und 280 mobile Maut-Teams den Lastwagenverkehr überwachen. Im Kampf gegen Mautsünder gab es im ersten halben Jahr 2005 7,8 Millionen Kontrollen. Zwei Prozent der Fahrten wurden beanstandet; der Hälfte der Fahrer (78.000) wurde Mautprellerei vorgeworfen. Das Kölner Bundesamt für Güterverkehr verhängt in solchen Fällen Bußgelder. Sie betragen mindestens 75 Euro für den Fahrer und 150 Euro für seine Spedition. Bei Wiederholungen kann die Buße bis 20.000 Euro anwachsen. In jedem Fall muss die Maut nachgezahlt werden. Die Fahrer können beim Bundesamt Einspruch einlegen. Weist das Amt diesen Einspruch zurück, geht er ans Kölner Amtsgericht. Dort können die Betroffenen ihre Sicht der Dinge darlegen. Erscheinen sie nicht zum Prozess, wird ihr Einspruch verworfen. Ansonsten entscheidet der Richter. Die Lkw-Fahrer melden ihre Autobahnfahrten vorab an, entweder mit der so genannten On-Board-Unit, einem Gerät im Wagen, oder über das Internet. Sie können sich auch an einem der 3700 Kassenautomaten an Tankstellen oder Raststätten einloggen.
Stichwort: Mautsünder
Die Lkw-Maut gilt in Deutschland seit Januar 2005. Sie beträgt für Lastwagen über zwölf Tonnen durchschnittlich 12,4 Cent pro Kilometer. Rund 78.000 Truckern wird im ersten Halbjahr 2005 Mautprellerei vorgeworfen