Staplertest: So testet die VR Flurförderzeuge

Staplertest So testet die VR Flurförderzeuge Ab sofort prüft die VerkehrsRundschau (VR) stellvertretend für die Leser praxisnah, was neue Gabelstapler leisten. Wie der Stapler-Test funktioniert und was seine Besonderheiten sind. In einem eigens entwickelten Testverfahren prüft die VerkehrsRundschau Flurförderzeuge auf Herz und Nieren. Dies macht sie in Zusammenarbeit mit dem Stapler-Experten Walter Dorsch und seinen drei langjährig erfahrenen Testern. Diese Testcrew aus unabhängigen Praktikern, die ihren Lebensunterhalt als Staplerfahrer verdienen, führt Staplertests bereits seit fünf Jahren durch. Erfahrene Praktiker testen Der VerkehrsRundschau-Staplertest besteht insgesamt aus zwei Prüfabschnitten: Zum einen aus einer Detailbewertung des gesamten Fahrzeuges anhand von Checklisten mit Notenvergabe. Zum anderen aus einem standardisierten, gefahrenen Leistungstest auf einem vorgegebenen Testparcours, der sich am Praxiseinsatz orientiert. Insgesamt 16 Prüfkriterien werden anhand von zahlreichen Unterpunkten detailliert bewertet und auf Stärken und Schwächen untersucht: Fahrverhalten, Qualität, Serienausstattung, Sicherheitsausstattung, Wartung, Batteriehandling, Ein-/Ausstieg, Sicht, Anzeige/Display, Fahrersitz, Armauflage, Lenkung/Lenkrad, Fahrtrichtungswechsel, Gabelbedienung, sekundäre Schalter und Ablagen/Halterungen. Nur Fahrzeuge die in diesen Punkten wirklich gut sind, überzeugen im täglichen Einsatz mit einer hohen Umschlagleistung. Die von den Testern jeweils getrennt vergebenen Punkte werden am Ende in eine Note für jedes Prüfkriterium umgerechnet. Die Gesamtnote ergibt sich aus dem Durchschnitt der Einzelnoten. Dabei gilt folgender Notenschlüssel: 100 bis 92 Prozent der erreichbaren Punkte ergeben ein sehr gut (1,0 bis 1,4) 91 bis 81 Prozent: gut (1,5 bis 2,4) 80 bis 67 Prozent: befriedigend (2,5 bis 3,4) 66 bis 50 Prozent: ausreichend (3,5 bis 4,4) 49 bis 30 Prozent: mangelhaft (4,5 bis 5,4) 29 bis 0 Prozent: ungenügend (5,5 bis 6,0) Klingt akademisch – ist es aber nicht: Auch bei diesem Teil der Prüfung wird das Flurförderzeug von den Fahrern gefahren und sein Fahrverhalten in verschiedenen einsatztypischen Fahrsituationen bewertet. Selbst über eine extra dafür mitgebrachte Holzschwelle muss das Fahrzeug rumpeln: Klappert was oder wird der Fahrer arg durchgeschüttelt? Klarheit durch Messtechnik Der dynamische Leistungstest auf dem VerkehrsRundschau-Parcours gibt Auskunft über Energieverbrauch und Leistungsvermögen des Staplers. Die Tour simuliert die Be- und Entladung eines Sattelaufliegers mit 32 Europaletten, was einem Umschlag von 64 Paletten entspricht. Dabei erfassen Lichtschranken die gefahrenen Rundenzeiten sowie ein Zangenmessgerät den Stromverbrauch und die Energierückspeisung in die Traktionsbatterie beim Nutzsenken oder Bremsen. Nach dem Start nimmt der Stapler ein Prüfgewicht von 800 Kilogramm auf und beschleunigt bis zum Verladepunkt. Dort setzt er die Last auf LKW-Ladehöhe ab. Er verlässt die Ladestelle rückwärts, senkt die Hubgabeln und startet die Lastaufnahme neu. Nach einer erneuten Beschleunigungsfahrt setzt er die Palette wieder am Ausgangspunkt ab. Der Fahrweg für einen Zyklus beträgt 62 Meter. Nach 32 Runden stoppt die Zeitmessung automatisch. Gefahren wird gemäß den Unfallverhütungsvorschriften (UVV), jedoch so schnell wie möglich. Das heißt, die Last wird im Stillstand angehoben und abgesenkt. Gefahren wird nur mit abgesenktem Lastaufnahmemittel. Am Ende der Fahrt muss der Stapler bei einer 360-Grad-Wende noch einen Kreidekreis auf den Boden zeichnen. Ist der Kreis nach der Runde geschlossen, stimmen Montage und Zusammenspiel von Achse und Lenkung. Der gemessene Durchmesser gibt Auskunft über die in der Praxis benötigte Arbeitsgangbreite. Harte Fakten am Ende des Testes: Gesamtnote, Umschlagszeit, Energieverbrauch und Energiekosten verraten auf einen Blick, was der Stapler in der Praxis leistet. Sie sind so eine echte Entscheidungshilfe bei der nächsten Investition in neues Equipment für Lager, Umschlag sowie zur Be- und Entladung von LKW. ❙❚■ Serge Voigt Der Testablauf Maßarbeit: Vor der Testfahrt für denLeistungstest wird die tatsächlich vomStapler gefahrene Strecke exakt vermessen Akkordarbeit: Der Leistungstest simuliert das Be- und Entladen eines LKW mit Euro-Paletten. Zeit und Energieverbrauch werden erfasst Der Datenlogger zeichnet auf, wie viel Energie der Stapler aus der Batterie zieht und wie viel er wieder zurückspeist Ab durch die Mitte: Lichtschranken und Notebook messen die gefahrenenRundenzeiten und den Energieverbrauch Der mit den Lichtschranken verbundene Computer erfasst die von den Fahrern gefahrenen Rundenzeiten und Geschwindigkeiten Kreisfahrt: Der Kreidekreis zeigt, wie groß der Wenderadius in der Praxis ist und wie gutLenkung und Lenkachse zusammenspielen Argusaugen: Drei Testfahrer nehmen jedes Detail des Staplers mit ausgeklügelten Checklisten unter die Lupe und vergeben Noten Die Strecke des Testparcours ist 62 Meter lang und wird 32 Mal durchfahren baa_bildunterschrift Staplertest

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