Spekulationen um mögliche Lösung für Scania-Übernahme

29.09.2006 12:57 Uhr

Die Gerüchte um eine mögliche Lösung im Streit um die geplante Scania-Übernahme durch MAN halten an.

München/Wolfsburg. Nach einem Bericht des „Handelsblattes“ (Freitag) wäre der Scania-Großaktionär Volkswagen bereit, seinen Widerstand gegen die Übernahme aufzugeben. Dafür verlangten die Wolfsburger mindestens 20 Prozent der Aktien des zusammengeschlossenen MAN-Scania-Konzerns, hieß es unter Berufung auf Konzernkreise. Dies würde eine Aufstockung der bisherigen MAN-Offerte erforderlich machen. Weder Volkswagen noch MAN wollten dazu am Freitag eine Stellungnahme abgeben. „Die Spekulationen werden wir weiterhin nicht kommentieren“, sagte eine VW-Sprecherin. VW-Chef Pischetsrieder wolle so seinen Einfluss auf den neuen Konzern sichern, hieß es in dem Bericht. Pischetsrieder, der auf einem Dreierbündnis zwischen MAN, Scania und dem brasilianischen Lastwagen-Geschäft von VW beharrt, könnte nach einem Zusammenschluss MAN-Aufsichtsratsvorsitzender werden. „Ich möchte eine kreative Rolle in diesem Prozess spielen“, zitierte die Zeitung den VW-Chef. Es gebe keine „feindliche Situation“ zwischen MAN und VW, und es sei auch nur eine freundliche Einigung zwischen den Unternehmen vorstellbar, da die Unternehmen am Ende vertrauensvoll zusammenarbeiten müssten. Pischetsrieder ist bereits Chef des Scania-Aufsichtsrates. In Branchenkreisen wurde das in dem Bericht skizzierte Modell als „logische Variante“ bezeichnet. Beim bisher vorliegenden Scania-Angebot über rund 9,6 Milliarden Euro käme VW allerdings auf maximal 14 Prozent an einem neuen MAN-Scania-Konzern unter der Bedingung, dass alle anderen Aktionäre die Bar-Offerte annehmen würden. Selbst bei einer nachgebesserten Offerte wären höchstens 16 Prozent für VW möglich, hieß es in den Branchenkreisen. Eine Aufstockung wird in Finanzkreisen erwartet. Mögliches Szenario könne sein, dass VW die bisherige Scania-Offerte von MAN annehme, das neue MAN-Scania-Unternehmen anschließend das brasilianische VW-Nutzfahrzeuge-Geschäft kaufe und VW dafür Aktien des neuen Unternehmens bekäme. Mit 20 Prozent und mehr Anteilen an MAN wäre VW der mit Abstand größte Aktionär von MAN vor dem Versicherer Axa.

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.