Spedition weist Kritik an Gigaliner zurück

06.09.2006 00:00 Uhr

Großversuch mit 25-Meter-Laster: Betroffener Spediteur Boll sieht keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer

Meppen. Der Meppener Spediteur Ulrich Boll hat die Kritik des Bundesverkehrsministeriums am niedersächsischen Modellversuch mit besonders großen Lastwagen - so genannten Gigalinern - zurückgewiesen. Das Bundesverkehrsministerium hatte Niedersachsen in einem Schreiben aufgefordert, den seit Juli laufenden Versuch abzubrechen. Diese Forderung sei innovationsfeindlich, sagte Boll heute: „In diesem Land ist es anscheinend nicht möglich, einmal etwas Neues auszuprobieren und die Ergebnisse abzuwarten.“ Der Versuch mit insgesamt drei solcher riesigen Sattelzüge gefährde den Verkehr nicht. Neben Spediteur Boll testen auch die Volkswagen Logistics GmbH & Co. und von Oktober an die Osnabrücker Spedition Hellmann den Betrieb mit den Gigalinern. Die Lastzüge haben eine Länge von rund 25 Metern. Das Maximalgewicht liegt wie bei herkömmlichen Lastwagen bei 40 Tonnen, obwohl technisch auch 60 Tonnen möglich währen. „Ich könnte die Kritik verstehen, wenn wir über 300 solcher Lastwagen auf deutschen Straßen reden. Es sind aber nur drei Stück“, sagte Boll. Zudem seien tagtäglich auf deutschen Straßen mit Ausnahmegenehmigungen ebenso große Transporte unterwegs. Routen und Fahrtzeiten seien bei dem Modellversuch genau festgelegt und die Fahrer speziell geschult worden. „Bis jetzt gibt es keine Probleme“, betonte der Unternehmer. Das Bundesverkehrsministerium hatte am Dienstag erklärt, die Risiken für die Verkehrssicherheit seien noch nicht abschließend geklärt. Unklar seien die Auswirkungen der schweren Lastwagen auf Straßen, Brücken und in Innenstädten. (dpa/tz)

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