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Spediteure zurückhaltend bei Container-Wiegung

11.04.2016 10:21 Uhr
Spediteure zurückhaltend bei Container-Wiegung
Um die Sicherheit im Hafen und im Seeverkehr zu gewährleisten, hat die IMO beschlossen, dass die Bruttomasse eines Containers vor Verladung vom Befrachter zu verifizieren, zu dokumentieren und zu melden ist
© Foto: Picture Alliance/JTimage/Burkhard Juettner

Weil es an klaren gesetzlichen Regeln mangelt, sind Spediteure beim Kauf der Wiegeausrüstung nach den SOLAS-Bestimmungen zurückhaltend. Das könnte zu Verzögerungen führen.

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London. Der Kauf von Ausrüstungen zur Containerwiegung nach den abgeänderten Safety of Life At Sea (SOLAS)-Bestimmungen der International Maritime Organisation (IMO) der United Nations wird laut Dennis Heineke, Leiter der Seefracht bei Panalpina, aufgrund von unzureichenden gesetzlichen Richtlinien verzögert. Das könne gemäß Heineke manche Unternehmen zu einem Kauf von Wiegeausrüstungen in letzter Minute bewegen, berichtet die britische Lloyd‘s Loading List.

Die Verifizierung des Containergewichts vor der Verladung auf ein Schiff wird nach dem SOLAS-Abkommen am 1. Juli verpflichtend. „Nur wenige Länder haben bisher exakte Richtlinien definiert“, sagte Heineke. „Die Verladung einer bedeutenden Anzahl an Containern könnte verzögert werden, wenn das Gewicht nicht termingerecht verifiziert werden kann. Dies könnte zu zusätzlichen Kosten führen, die die Versender nicht tragen wollen“, fügte er an. Zudem existieren widersprüchliche Aussagen seitens der Reeder über die Gewichtsübermittlung von Transshipment-Containern, die vor dem 1. Juli beladen wurden aber erst danach zu einem Hafen transportiert werden.

Herbert de St Simon, Präsident des Speditionszweigs der Handelsgesellschaft Transport et Logistique de France (TLF Overseas) sagte, dass viele Fragen zur Einführung der neuen Bestimmungen und zur Verantwortlichkeit existieren. „Wir könnten darüber streiten, ob die Containergewichts-Verifizierung das Problem der Reedereien ist. Die richtige Beladung der Schiffe liegt schließlich in ihrer Verantwortung. In der Luftfrachtindustrie obliegt die Wiegung der Fluglinie. Aber nun ist es wahrscheinlich für die Versender und Spediteure zu spät, sich aus der Verantwortung zu befreien. Es geht nur um den richtigen Ablauf, damit die neuen Bestimmungen die Versorgungsketten nicht negativ beeinträchtigen.“ Er fügte an: „Ich bin nicht pessimistisch. Wenn wir uns gut organisieren, gibt es keinen Grund warum wir die neuen SOLAS-Bestimmungen nicht handeln könnten. Der Schlüssel ist die Verantwortlichkeit weit oben in der Versorgungskette anzusiedeln. Wir versuchen die Versender voll in den Prozess zu integrieren. Wir werden hier eine Lösung finden. Allerdings ist die Einführung der Bestimmungen am 1. Juli sehr ehrgeizig.“ (rup)

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