Magdeburg. Deutschlands Spediteure und Fuhrunternehmer fordern von der Bundesregierung die ihnen zugesagten 600 Millionen Euro aus der Autobahnmaut. „Bisher haben wir davon nichts gesehen“, sagte Gerhard Bertram, Präsident des Landesverbandes des Verkehrsgewerbes Sachsen-Anhalt, in einem dpa-Gespräch in Magdeburg. Im Jahr 2003 hatte die damalige rot-grüne Bundesregierung dem Fuhrgewerbe bei Einführung der LKW-Maut eine gleichzeitige jährliche Entlastung in Höhe von 600 Millionen Euro zugesagt. Die Spediteure wollen im Rahmen der Verkehrsministerkonferenz am 18. und 19. April in Wernigerode bei Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auf den Ausgleich dringen. Die Fuhrunternehmer haben ein Papier vorbereitet, das Tiefensee in Wernigerode übergeben werden soll. Mitgearbeitet daran haben Verantwortliche aller Landesverbände in Ostdeutschland, Niedersachsen sowie der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, Karl-Heinz Schmidt. „Wir werden deutlich machen, dass die versprochenen finanziellen Entlastungen für das Verkehrsgewerbe aus den Mauteinnahmen noch offen stehen“, sagte Bertram. Die Vorschläge des Verkehrsgewerbes basieren seiner Darstellung nach auf dem Mautkompromiss. So sollen steuerliche Abschreibungsfristen verkürzt und die Abrechnungen von KFZ-Steuern und LKW-Maut vereinfacht werden. Der Bund habe zwar dem Transportgewerbe ein Innovationsprogramm zur Anschaffung modernerer, umweltfreundlicherer Fahrzeuge in Höhe von 100 Millionen Euro zugesagt. „Wir Spediteure und Fuhrunternehmer lassen uns aber damit nicht abspeisen und fordern die Einhaltung aller Zusagen“, sagte Bertram. 2071 Verkehrsunternehmen sind im Norden Sachsen-Anhalts zwischen Altmark und Harz ansässig. (dpa)
Spediteure fordern Mautausgleich in Höhe von 600 Millionen Euro
Das Verkehrsgewerbe will bei Bundesverkehrsminister Tiefensee Druck machen: Finanzielle Entlastungen für das Verkehrsgewerbe aus den Mauteinnahmen noch offen