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Spediteure beklagen wachsenden Personalmangel

01.07.2016 14:13 Uhr
Spediteure beklagen wachsenden Personalmangel
Nachwuchsprobleme: Die Branche kämpft um junge Fahrer
© Foto: Fotolia/Kzenon

Die Botschaft auf dem Trucksymposium am Nürburgring: Transportunternehmen sollten ihr Augenmerk darauf richten, Fahrer zu finden und zu binden.

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Nürburg. Wer will Lastwagen fahren? Speditionen beklagen einen wachsenden Personalmangel. „Wussten Sie, dass von den derzeit 530.000 deutschen Berufskraftfahrern in den nächsten zehn Jahren die Hälfte in den Ruhestand geht?“, fragte Joachim Altmann vom Westerwälder Transportunternehmen Gebrüder Schröder anlässlich des sogenannten Trucksymposiums am Freitag am Nürburgring. „Parallel treten keine neuen Kräfte in diesen Markt ein. Der frühere „Führerscheinproduzent“ Bundeswehr existiert in dieser Form nicht mehr und es gibt 1000 andere Unternehmungen aus diversen Branchen, die ähnlich um gute Mitarbeiter kämpfen.“

Derzeit zählen die Berufskraftfahrer laut Altmann bundesweit nur 7000 Auszubildende in ihren Reihen. „Von diesen brechen rund 50 Prozent vorzeitig die Lehre ab“, betonte der Spediteur anlässlich der Tagung von ADAC Mittelrhein und TÜV Rheinland am Rande des Truck Grand Prix. „Ein kluger Spediteur sollte ab sofort das Augenmerk auf Mitarbeiterfindung und -bindung legen“, mahnte Altmann. „Nur wer fahrende Mitarbeiter hat, kann auch Aufträge annehmen und umsetzen.“ Um das Image des Transportgewerbes bei jungen Leuten zu verbessern und die Bedeutung hervorzuheben, seien gezielt Kampagnen wichtig, die die Branche und das Umfeld beleuchten. Eine Nachwuchsinitiative für Ausbildungsberufe in Verkehr, Transport und Logistik hat der Verlag Heinrich Vogel, in dem auch die VerkehrsRundschau erscheint, vor einiger Zeit ins Leben gerufen. Sie heißt „Hallo, Zukunft!“.

„Parallel zur Situation des Fahrermangels und der daraus resultierenden künftigen Personalkostensteigerung treten riesige osteuropäische Flotten mit Dumpingpreisen in einen bereits hart umkämpften Markt“, betonte Altmann. Grund hierfür sei das extreme Lohngefälle resultierend aus der Nichteinhaltung des Mindestlohnes. „Bewusst und systematisch werden hier Strukturen aufgebaut, deren Kontrolle oder Überwachung von nationalen Einrichtungen nicht möglich sind“, sagte der Transportunternehmer.

Die Tagung am Nürburgring stand unter dem Motto „Digitalisierung in der Transportbranche - Nutzen, Chancen, Potenziale“. In diesem Zusammenhang stellte ein Vertreter des Bundesverkehrsministeriums die politischen Initiativen bei der Infrastrukturentwicklung vor – von digitalen Anwendungen zur cleveren Verkehrssteuerung bis zu intelligenten Telematik-Lösungen bei der Suche von Lkw-Parkplätzen. (dpa/ag)

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