Brüssel. Nach acht Monaten zäher Verhandlungen haben die Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (GEB) und die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) in Brüssel zwei Abkommen zu Sozialbestimmungen im Bahnsektor unterzeichnet. Vereinbart wurden ein europäischer Lok-Führerschein und Mindestnormen für die Fahr- und Ruhezeiten des Zugpersonals. Die neuen Bestimmungen regeln den internationalen Einsatz der Bordbesatzung, deren Wechsel an den Grenzen entfallen soll. Die Abkommen wurden EU-Sozialkommissarin Anna Diamantopoulou übergeben. Die EU-Kommission will die Standards in ihr drittes Gesetzespaket zur Bahnliberalisierung aufnehmen. Das Gesetzespaket soll dazu beitragen, den Anteil der Schiene von nur 8 Prozent am EU-Güterverkehr zu erhöhen und den dominierenden LKW zu entlasten. Für GEB-Exekutivdirektor Johannes Ludewig ist der Kompromiss „Neuland" und für seinen ETF-Verhandlungspartner Norbert Hansen ein „Durchbruch“ auf dem Weg zum freien EU-Bahnmarkt. (vr/dw)
Sozialpartner signieren Bahnabkommen
Neue Bestimmungen sollen Verkehrsverlagerung auf die Bahn unterstützen