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Sietas-Werft: Verhandlungen ermöglichen einen Fortbestand

02.07.2012 18:37 Uhr
Sietas-Werft: Verhandlungen ermöglichen einen Fortbestand
Norderwerft in Hamburg: Sie wurde an die Bremer Lürßen-Gruppe verkauft
© Foto: Eckhard Arndt

Allerdings wird die Gruppe aufgespalten – Bremer Lürßen-Werft kann in Hamburg Fuß fassen.

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Hamburg. Die in die Insolvenz geratene Hamburger Werften-Gruppe Sietas hat eine Zukunft. Allerdings wird die Gruppe nicht als Ganzes in einer Hand erhalten werden können, sondern die drei verschiedenen Geschäftsbereiche werden gesondert veräußert. Das ist das Ergebnis mehrwöchiger Verhandlungen mit verschiedenen Investoren, die Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann, jetzt in Hamburg vorstellte. Die Einzelverkaufslösung setzte sich am Ende auch deshalb durch, weil sie „in der Summe“ besser ausfiel als „das abgegebene Gesamtangebot“. Für Brinkmann ist zudem wichtig, dass die verschiedenen Firmenbestandteile an „strategische Investoren, also an Unternehmen aus der Schiffbaubranche“ veräußert werden.

Danach wird die mittelständische Bremer Lürßen-Werft-Gruppe die Norderwerft mit ihren 94 Mitarbeitern übernehmen. Dieser Geschäftsbereich ist auf Reparaturen ausgerichtet. Lürßen hatte sich übrigens vor einigen Monaten um einen Einstieg bei Blohm und Voss bemüht. Die Bremer Werft kündigte nicht nur umfangreiche Investitionen in den neuen Standort an. Sie ließ auch wissen, dass sie weitere 40 Arbeitsplätze schaffen wolle. Dabei fällt der Blick auf jene Mitarbeiter, die in der eigentlichen Sietas-Werft nicht weiterbeschäftigt werden können.

Für den Schiffskranhersteller NMF (Neuenfelder Maschinenfabrik) verhandelt Brinkmann derzeit noch mit zwei Bietern, darunter auch einem Bewerber aus Asien. Er geht davon aus, dass diese Gespräche in den kommenden vier Wochen erfolgreich abgeschlossen werden können.

Die eigentliche Sietas-Werft geht an die niederländische VeKa-Gruppe. Sie sagte zu, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Aktuell sind auf der Hamburger Werft noch 400 Mitarbeiter tätig. Brinkmann geht davon aus, dass „mindestens 300 Jobs“ erhalten werden können. Immerhin muss die Werft das neue Offshore-Transport- und Errichterschiff für die niederländische Van Oord-Gruppe bis 2013 bauen und abliefern. Sein Wert liegt bei über 100 Millionen Euro. Van Oord ist auch an einem Folgeschiff interessiert.

Die Sietas-Werft gehört zu den ältesten Schiffbaubetrieben in Deutschland. Sie wurde 1635 in Hamburg-Neuenfelde gegründet. (eha) 

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