Straßburg. Bei Flügen zwischen der EU und sicheren Drittstaaten soll es künftig nur eine Kontrolle geben, heißt es in einer Verordnung, die das EU-Parlament am Dienstag in Straßburg verabschiedete. Bisher mussten Fluggäste je nach Flugziel eine oder auch wiederholte Kontrollen über sich ergehen lassen. „Die neue Verordnung schafft ein Gleichgewicht zwischen Antiterror-Maßnahmen und Passagierrechten“, sagte der deutsche Sozialdemokrat Ulrich Stockmann. Ob Fluggäste in Zukunft wieder Parfüm oder eine Whisky-Flasche aus dem Duty-Free-Shop im Handgepäck mit an Bord nehmen können, ist allerdings noch nicht klar. Beschlossen wurden auch strenge Regeln für den Einsatz von Sicherheitsbeamten an Bord, so genannten Sky-Marshals. Sie dürfen generell keine Waffen tragen und müssen staatliche Beamte mit einer besonderen Ausbildung sein. Zur lange Zeit umstrittenen Finanzierung der Sicherheitsmaßnahmen müssen die EU-Staaten selbst entscheiden, wie die Kosten zwischen Staat, Flughäfen, Fluggesellschaften und Passagieren aufgeteilt werden. Das EU-Parlament plädiert schon seit mehr als einem Jahr für eine Aufhebung der Flüssigkeitsbeschränkung, weil sie nach Einschätzung der Volksvertretung die Sicherheit nicht verbessert. „Es gibt neue Geräte, die die Gefährlichkeit von Flüssigkeiten feststellen können“, sagte der CDU-Verkehrsexperte Georg Jarzembowski, der sich für die Zukunft „Stichproben“ vorstellen kann. Derzeit wird lediglich die Menge der Flüssigkeit kontrolliert, unabhängig davon, ob sie harmlos ist oder für einen Terroranschlag benutzt werden könnte. Die EU-Kommission soll bis zum Sommer einen neuen Vorschlag zu dem Thema vorlegen, das bei Fluggästen vielfach Unmut und Frust auslöst.
Sicherheitschecks: Fliegen wird wieder einfacher
Die Sicherheitskontrollen an Flughäfen in der EU sollen den Fluggästen einfacher gemacht werden. Bis zur Umsetzung könnten aber noch zwei Jahre vergehen.