Wiesbaden. Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahresdurchschnitt 2010 um 77,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Im vergangenen Jahr erreichte der Index 113,8 Zähler, 2009 waren es nur 64,1. Der enorme Preisanstieg ist vor allem der eingehenden Linienfahrt geschuldet. Hier stiegen die Preise gegenüber 2009 um mehr als das Doppelte (+ 105,9 Prozent), während sich die Preise für ausgehende Linienfahrten um 45 Prozent erhöhten. Überdurchschnittliche Preissteigerungen wurden für eingehende Transporte aus Nordamerika, China und Südostasien beobachtet. In der ausgehenden Linienfahrt gab es die auffälligsten Preisanstiege auf den Strecken nach Nordamerika. Der Index misst die Preisentwicklung der von den deutschen Unternehmen für Im- und Exporte in Anspruch genommenen Seeverkehrsleistungen in der Linienfahrt.
Verantwortlich für die Preissteigerungen waren neben der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Transportkapazitäten auch der im Jahresdurchschnitt signifikant gestiegene Dollarkurs sowie der gestiegene Ölpreis, der zu deutlich höheren Bunkerölzuschlägen führte.
Im Verlauf der Finanz- und Wirtschaftskrise hatten die Frachtraten in der Linienfahrt im zweiten Quartal 2009 den tiefsten Stand erreicht. Vom dritten Quartal 2009 bis zum zweiten Quartal 2010 wurden dann kräftige Preisanstiege verzeichnet. Ab dem dritten Quartal 2010 schwächte sich die rasante Preisentwicklung deutlich ab.Im vierten Quartal 2010 sanken die Raten im Vergleich zum Vorquartal um 9,4 Prozent. (sno)