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Sea France liquidiert - Teilverkauf möglich

10.01.2012 11:00 Uhr
Sea France liquidiert - Teilverkauf möglich
Zwischen Calais und Dover fahren keine französischen Fähren mehr
© Foto: Fotolia/clearlens

Weg frei für den kompletten oder auch Teilverkauf des Unternehmens / Erneute Angebote von LDA/DFDS und Eurotunnel

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Paris. Wie am Ende allgemein erwartet worden war, hat das Pariser Handelsgericht gestern das Tochterunternehmen der Staatsbahn SNCF, die Fährschiffreederei Sea France, liquidiert. Damit ist der Weg frei für den kompletten oder auch Teilverkauf des Unternehmens. Die Richter erachteten das von der lokalen Vertretung der Gewerkschaft CFDT vorgelegte Modell einer genossenschaftlichen Lösung, abgekürzt SCOP, vor allem mangels ausreichender Finanzmittel als nicht lebensfähig.

Inzwischen hat die franko-dänische Reederei-Verbindung zwischen Louis Dreyfus Armateurs (LDA) und DFDS ein neues Angebot ins Spiel gebracht. Nach Medienberichten soll es vorsehen, 300 bisherige Sea France-Seeleute zu übernehmen und die Linie Calais-Dover mit 2 eigenen Fährschiffen zu betreiben.  Das nunmehr liquidierte Unternehmen zählte insgesamt 880 Mitarbeiter.

Ebenfalls eingeschaltet hat sich gestern der Ärmelkanaltunnelbetreiber Eurotunnel. Dessen Vorschlag lautet, gemeinsam mit der Gewerkschaftsgründung SCOP Sea France eine Firma zu schaffen, in der Eurotunnel der Minderheitspartner ware, die 3 momentan SNCF-eigenen Fähren zu erwerben und diese danach an die neue Firma zu vermieten. Die Realisierung dieses Vorschlags scheint indes mehr als fraglich, weil er im Kern davon abhängt, wieviel des ehemaligen Sea France-Personals dazu bereit wären, ihre von Paris in Aussicht gestellten und inzwischen vom SNCF-Verwaltungsrat abgesegneten Extra-Entschädigungen als Startkapital in die geplante Firma einzubringen. Dem Vernehmen nach soll deren Zahl lediglich bei 250 der Beschäftigten liegen. 

Für Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der inzwischen voll in den Wahlkampf für seine Wiederwahl eingetreten ist, ohne seine erneute Kandidatur offiziell anzumelden, ist die Sea France-Zukunft eine Prestigefrage von erheblichem Gewicht. Er hat der Beschäftigungspolitik absoluten Vorrang eingeräumt und auch gestern wieder durch seine Umwelt- und Verkehrsministerin erklären lassen, dass die Regierung weiter nach einer tragfähigen Lösung suchen werde. Wie es scheint, favorisiert Paris nunmehr wieder eindeutig das privatwirtschaftliche Reederangebot. (jb)

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