Schwerpunkt Getränkefahrzeuge

Schwerpunkt Getränkefahrzeuge Durst leichter löschen Der Schwerpunkt Getränkefahrzeuge zeigt die geänderten Rahmenbedingungen der Branche auf und mit welchen Neuheiten sie zur Messe Brau reagieren möchte. Die Brau-Beviale ist mit gut 30.000 Besuchern der Treffpunkt der Branche, zumal 98 Prozent der Besucher vom Fach sind und aus Brauereien, Mälzereien oder der Getränkewirtschaft stammen. Trotzdem bleibt die Fahrzeugbranche zurückhaltend mit ihrer Teilnahme: Gesetzt sind immer die Branchengrößen Böse, Ewers und Orten und die Ausschankwagenprofis von Peki. Aber alle übrigen Hersteller und Händler kommen nicht so regelmäßig nach Nürnberg. Auch Gerd Spiegelberg, im Außendienst für Dinkel-Fahrzeugbau unterwegs, sähe seine Produkte gern einmal auf der Messe, umso mehr als der Fahrzeugbauer mit dem Magnus-Aufbau ein hochwertiges Produkt im Programm hat. „Wer einmal einen Magnus bestellt hat, ordert in der Regel wieder nach“, freut sich Spiegelberg. An seitlicher Durchladehöhe bietet das Magnus-System noch 100 bis 150 Millimeter Luft nach oben, um die man die Gebinde noch erhöhen könnte. Sehr kritisch sieht er die Leichtbauplatten, deren Nutzlastgewinn nach Spiegelbergs Aussage gern überschätzt wird. Außerdem sehen die Reparaturmöglichkeiten und Robustheit immer noch kritisch aus. Beim Dach verbaut Dinkel dagegen fast ausschließlich transluzenten Kunststoff. Die Schwenkwände bleiben Bei den Lasisystemen halten sich die zwei- und vierreihigen Ausführungen die Waage. Interessant ist die Betrachtung der Planen: Die neuen stabilen Schnellschiebeplanensysteme der Großserienhersteller mit Getränkezertifikat könnten eigentlich eine Alternative zur Klappwand sein. Spiegelberg sieht sie aber weiter nur im meist engen innerstädtischen Verteilerverkehr und bei Satteln in der Beschaffung. Ins gleiche Horn stößt Rita Stehling, bei Ewers fürs Marketing zuständig: Standard-Schiebeplanen als Sattelauflieger werden nur in der Warenbeschaffung eingesetzt, im Verteilerverkehr machten sie aufgrund enger Platzverhältnisse bei Ladetätigkeiten Sinn. Ansonsten eignen sich Schwenkwandaufbauten optimal für die Getränkeverteilung von 3,5 bis 40 Tonnen. „Bei leichtgängigen Öffnungsmechanismen steht innerhalb von Sekunden der komplette Laderaum für die seitliche Gabelstapler-Beladung zur Verfügung. Meist unterschiedlich hohe und mit den verschiedensten Gebinden bepackte Paletten kommen zum Einsatz. Die seitliche Ladungssicherung der teilweise verrutschenden Gebinde ist beim Schwenkwandaufbau besser gegeben als bei Planensystemen. Ebenso im schweren Verteilerbereich, wo die Paletten mit E-Ameisen über die Ladebordwand nach hinten gezogen werden, ist der Schwenkwandaufbau aufgrund der festen Materialien besser geeignet. Ferner ist eine längere Haltbarkeit garantiert.“ Außerdem verweist Stehling auf die Diebstahlsicherheit im Verteilerverkehr. Anders sieht das Thema „Plane“ Bernd Laukemann, Geschäftsführer von PL Fahrzeugbau: Der Klappwandaufbau als geschlossener Kasten spare immer noch Zeit und Lasiaufwand und sei immer noch erste Wahl, vor allem als Überdachversion. Für die Lasi nimmt PL gern das CRS-System von Allsafe-Jungfalk. Gern verbaut PL auch Leichtbauplatten, da es Laukemann „aufgrund ständig steigender Energiekosten als unumgänglich ansieht, optimale Nutzlasten anzustreben“. Das trifft auch für die leichten Fahrzeugklassen zu, wo sich Ewers einen guten Namen gemacht hat. Der Führerscheinneuregelung im 3,5-Tonnen-Segment soll der „Cityzug“ Rechnung tragen, der BE-Führerscheininhabern ohne BKF-Quali immerhin noch 3,4 Tonnen Nutzlast bieten kann. Für den schweren Verteilerverkehr nutzt Ewers dann schon den gerade erst präsentierten Antos als Fahrgestell, um dort auf einem 40-Tonnen-Zug mit Krone-Tandemachser-Fahrgestell über 23 Tonnen Nutzlast zu generieren. Auch Ewers nutzt das Vierfach-Sperrsystem von Allsafe-Jungfalk für versetztes Absperren. Weniger neue Gebindegrößen Sorgen bereitet Ewers das Marketing der Getränkeindustrie: „Wir erwarten eine fortschreitende Individualisierung der Getränkegebinde und zwar überwiegend im PET-, Dosen- und Individualflaschenbereich“. Im Mehrweg- und Fassbereich scheint hingegen Ruhe eingekehrt zu sein scheint: „Im Mehrwegflaschenbereich gibt es weniger Änderungen aufgrund der damit verbundenen hohen Investitionen. Sollte sich trotzdem etwas ändern, werden die Stapelmaße gleich bleiben.“ Im Fassbereich erwartet Ewers keine großen Änderungen. „Wünschenswert wäre, dass die alte grüne Wasserkiste durch neue, für die 0,7-Liter-Gebinde Glasflasche passende und auf Euro-Palettenmaß stapelbare Kisten von weiteren Brunnen ersetzt würde.“ Für (fast) alle derartigen Eventualitäten ist Böse gerüstet: Der Topseller ist zwar auch hier der Überdach-Schwenkwand-Klassiker „Oversider“, aber auch die Unterdachversion Submatic steht im Angebot. Der BE-Führerscheinproblematik begegnet Böse mit dem „Supporter“, einem Überdach-Hochlader, der sich hinter 3,5-Tonner hängen lässt. Das Planenspektrum decken die Rollplane, die Liftplane, die Falt-Liftplane oder schnell aufschiebbare Side-Slider in diversen Konfigurationen ab. Diese Bandbreite der schnell zu öffnenden Seiten überträgt Böse verstärkt auch in den Automotive-Bereich. Ebenfalls zu den Vollsortimentern der Branche gehört Orten: Im Mittelpunkt wird der 7,5-Tonner DAF LF 45.180 mit „City-Lifter“-Aufbau stehen, der mit hoher Nutzlast und schnellstmöglichem Ladungszugang punkten soll. Das Überdachangebot werden Top- und Kettliner abdecken. Dabei setzt Orten auf eine Kombination aus Aluwabenplatten an der Oberwand und Feinkornstahl im Unterbau, was beim 40-Tonnen-Zug bis zu 700 Kilo Gewicht sparen soll. Für die Innenstadtverteilung tritt wieder der Slide-Liner H5 an, dessen Seitenwand sich binnen zehn Sekunden per Knopfdruck öffnen lassen soll. Dabei soll er nur 50 Zentimeter Platz zur Seite benötigen. Ergänzt wird das Portfolio durch den laut Orten in 13 Sekunden zu öffnenden Klassiker „Safe Server“, der seit Jahresmitte jetzt auch mit Fassbierzertifikat zu haben ist. Oft liefern Serienhersteller die Chassis Für günstige Streckenverkehre hob Orten den „Two in One“ ins Programm: Dabei handelt es sich um einen Kögel-Sattel mit Schnellplanenverschluss, der fahrerseitig um eine Safe-Server-Plane ergänzt wurde. Dazu kommen das „Roll-Open-System“ sowie der Stufensattel „Step-Star“. Für die ist auch Kempf bekannt: Seit zwei Jahrzehnten bauen die Bad Marienberger einfach, zweifach oder dreifach gekröpfte Sattel zum Transport von 34 bis 68 Paletten, die je nach Ausführung auf 17,5-, 19,5- und 22,5-Zöllern rollen. Die Dreiachser beschränken sich dabei auf sechs bis sieben Tonnen Leergewicht und kommen immer mit Gardinenplanen und hydraulischem Hubdach. An Bord ist immer das Lasizertifikat für Paletten- und Fassgebinde. Seine Rückkehr aus der Insolvenz verkündet auf der Brau der Ulmer Getränkespezialist Gross, jetzt unter Leitung von Rainer Crezelius. Der Konstrukteur optimierte erstmal die Fertigung und entwickelte dazu einen neuen Baukasten, aus dem sich neben der Oberdach- auch eine Unterdach- und zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht eine Schiebeplanenvariante entwickeln lässt. Trotzdem bleibt er den metallischen Materialien wie Alu und Stahl treu: „Bei einem Fünf-Meter-Aufbau hätten wir über Polyplatten fünf Kilogramm geholt, das ist nicht allzu viel“, resümiert er. „Außerdem kann ich bei Alu respektive Stahl die tragende Grundkonstruktion anders auslegen, denn Leichtbauplatten wollen gut eingebunden sein“. Als weiteren Aspekt nennt er die geänderten Materialströme und Lagerhaltungen für Verbundplatten. Neues Baukastensystem von Gross Auch die Arbeitsprozesse hat er geändert. Die vielen Nieten der alten Gross-Aufbauten sind Vergangenheit und die Stahlteile des Überdachaufbaus sind jetzt alle KTL-beschichtet: „Damit wollen wir qualitativ nochmal nachlegen“, erklärt der neue Eigentümer. Nachgelegt hat er auch beim neuen Stangenantrieb für Ober- und Unterwand des Oberdachaufbaus, der auch die Basis für das neue Unterdach bilden wird. Dass dabei auch ein paar „überflüssige“ Pfunde herauskonstruiert wurden, versteht sich von selbst, gerade in Hinblick auf die kommenden Euro-6-Fahrgestelle, die tendenziell alle schwerer werden. Auf Rollladenwagen hat sich Bittmann spezialisiert: Die Taufkirchener vertreiben die soliden Hackney-Aufbauten aus den USA, die für europäische Fahrgestelle überarbeitet wurden. Amerikanisch-pragmatisch achtet Hackney auf eine leichte Tauschbarkeit von Verschleißteilen und eine robuste Ausführung. Die ist nicht nur Hackney zu eigen: Denn ein gepflegter Getränkeaufbau kann locker zwei Fahrgestelle schaffen. Außerdem ist die Branche herstellertreu. Worin auch ein Grund liegen mag, dass nicht jeder auf der Brau in Nürnberg ausstellt. ❙❚■ Gregor Soller Leichter Klappwandverteiler: Ewers-Cityzug für BE-Führerschein Dinkels Magnus-Aufbau soll durch eine geschickte Synthese aus Nutzlast und Stabilität punkten Viel Platz: Der doppelt gekröpfte Stufensattel gehört zu den Klassikern von Kempf Fahrzeugbau Braucht seitlich nur 500 Millimeter Platz: Orten Sideliner H5 mit ausgeklügelter Öffnungsmechanik Nach Kundenwunsch: Überdach-Leichtbau-Version von PL-Fahrzeugbau, Böse-Schiebeplanenversion mit integrierter Lasi auf der Messe Brau Auf dem neuen Antos baute Ewers exemplarisch einen nutzlastgünstigen 40-Tonnen-Hängerzug Die leichten Dreiachsfahrgestelle sorgen für viel Nutzlast und Wendigkeit, hier mit Spier-Aufbau Gross hat das Überdach komplett überarbeitet, bleibt aber dem reinen Alu- und Stahlbau treu Schwerpunkt Getränkefahrzeuge Dem neuen Überdach wird im Gross-Baukasten auch eine Unterdach-Version nachfolgen Messeklassiker in Nürnberg Die Brau-Beviale in Nürnberg findet vom 13.–15.11.2012 im Messezentrum Nürnberg statt. Öffnungszeiten: täglich von 9-18 Uhr Eintrittspreise: – Tageskarte: 17 EUR – Tageskarte Vorverkauf im Ticketshop: 13 EUR – Dauerkarte: 25 EUR – Dauerkarte Vorverkauf im Ticketshop: 16 EUR – Ausstellerliste lässt sich als PDF ausdrucken Der Online-Ticketshop für die vergünstigten Tickets ist bis 11.11. geöffnet. Aufbau- und Fahrzeughersteller präsentieren ihre Produkte wieder in der Halle 7A und im Freigelände. Weitere Infos unter www.brau-beviale.de Messeplan Schwerpunkt Getränkefahrzeuge Tipp Was Praktiker beachten sollten Gute Pflege spart Geld: ein Getränkeaufbau kann zwei Fahrgestelle lang halten. Achtung bei Leichtbau: Staplerfahrer und Bediener müssen hier etwas vorsichtiger arbeiten. Glatte Innenwände erleichtern das „Durchschieben“ der Fracht bei Heckbeladung. Bei Schwenkwänden: Seile lassen sich leichter tauschen, Gestänge halten länger. Extra Aufbaulänge oder Staukisten für Ladungssicherungszubehör, Hubwagen und Kleinbedarf einplanen. Ladungssicherungsstangen erleichtern auch das Stauen der einzelnen Partien. Auf die Lieferumgebung achten: In Innenstädten können Rollos oder Planen die bessere Lösung sein. gs Schwerpunkt Getränkefahrzeuge Beilharz Tel.: 02 01/3 64 97 96 www.beilharz.de Bittmann Tel.: 0 80 84/70 02 www.bit-iv.org Böse Tel.: 0 29 73/8 06 30 www.boese-fahrzeugbau.de Dinkel Tel.: 0 93 42/9 64 00 www.kdinkel.com Ewers Tel.: 02 91/9 92 30 www.ewers-online.de FA-KA Zerbst GmbH Tel.: 0 39 23/7 41 50 www.faka-zerbst.de Gross Tel.: 07 31/9 67 78 11 www.gross-fahrzeugbau.de Jännert Tel.: 089/90 99 6 50 www.jaennert-gmbh.de Junge Tel.: 0 40/67 07 10 www.jf.eu Kempf Fahrzeugbau Tel.: 0 26 61/29 70 www.kempf-fahrzeugbau.de Mildner Tel.: 08 31/9 60 09 90 www.mildner.eu Orten Tel.: 0 65 31/50 30 www.orten.com Peki Tel.: 0 65 00/9 14 10 www.peki.com PL Tel.: 0 71 81/48 20 90 www.pl-fahrzeugbau.de Sabath Tel.: 0 28 41/9 46 40 www.sabath-fahrzeugbau.de Schröder Tel.: 0 49 44/30 80www.schroeder-fahrzeugtechnik.de Steinle Tel.: 0 8294/20 99 www.steinleaufbau.de Spier Tel.: 0 52 33/94 51 12 www.spier.de Vantec Tel.: 0 65 02/9 23 30 www.vantec.de Zikun: Tel.: 0 76 42/6 89 30 www.zikun.de

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