Kopenhagen. Wie der TV-Sender DR am Montag berichtete, haben lettische Zöllner einen mit Ferkeln beladenen Lkw gestoppt, in dem völlig ausgehungerte und von Wassermangel gequälte Tiere begonnen hatten, sich gegenseitig aufzufressen. In dem Transport mit 1150 Tieren fanden Kontrolleure neben 33 toten Ferkeln zahlreiche Tiere mit Knochenbrüchen. 36 von ihnen hätten eingeschläfert werden müssen, hieß es weiter. Der Sender hatte in der Vorwoche mehrfach über systematische Verletzungen von EU-Ruhebestimmungen bei Tiertransporten durch dänische Transportunternehmen berichtet. DR-Reporter waren LKW auf dem Weg nach Russland sowie Weißrussland hinterhergefahren und hatten ermittelt, dass die Tiere bis zu fünf Tagen Tage ohne längere Ruhepausen sowie fast völlig ohne Fütterung oder Flüssigkeit transportiert wurden. Dänemark ist mit einem Bestand von über 13 Millionen Schweinen weltweit der wichtigste Exporteur von Schweinefleisch. Der Präsident des Bauernverbandes, Peter Gæmelke, reagierte auf die TV-Berichte mit der Ankündigung, alle Transporte von mehr als 24 Stunden für Ferkel zu unterbinden. Dänemarks Justizministerin Lene Espersen sagte, sie werde sich für massive Geldstrafen einsetzen, weil „den Transportunternehmern das Wohl der Tiere offenbar völlig egal ist“. Der in den TV-Berichten als Verantwortlicher genannte dänische Spediteur hatte wegen ständiger Verletzungen der gesetzlichen Regeln bereits seine heimische Lizenz für Tiertransporte verloren. Er kann nun aber mit einer polnischen weiter Ferkel Richtung Osteuropa transportieren.
Schweine bei Transporten extrem misshandelt
Die Exporteure von Schweinen aus Dänemark sind durch Berichte über extrem lange und für die Tiere grausame Transporte massiv unter Druck geraten.