Schwedisch-finnischer Papierkonzern ordnet Logistik neu

18.11.2008 17:05 Uhr
Arndt
Im Hafen in Zeebrügge werden zukünftig Frachter mit Zellulose abgefertigt (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Stora Enso fertigt im Hafen Zeebrügge Frachter mit Zellulose ab

Zeebrügge. Der Hafen Zeebrügge baut seine Funktion als wichtiger Logistik-Stützpunkt für den finnisch-schwedischen Papier- und Forstproduktenhersteller Stora Enso weiter aus. Erstmals lief ein mit brasilianischer Zellulose beladener Frachter den zweitgrößten belgischen Seehafen an. Der Spezialfrachter „Star Hamonia“ der norwegischen Reederei Star Shipping löschte auf der Umschlaganlage der Firma Sea-Ro-Terminal rund 10.000 Tonnen Zellulose. Die Entladungsoperation dauerte gut zwölf Stunden, „eine Leistung, mit der der Kunde Stora Enso sehr zufrieden war“, betonte Lieve Duprez, Sprecherin bei der Hafenverwaltung Zeebrügge, gegenüber der VerkehrsRundschau. Die für die Stora Enso-Produktion in Finnland bestimmte Rohware wurde in Zeebrügge direkt in den Frachter „MS Spaarneborg“ weiterverladen. Das zur niederländischen Reederei-Gruppe Wagenborg gehörende Schiff ist Teil einer Dreierserie von Spezialfrachtern, die eigens für ein neuartiges Logistikkonzept des finnisch-schwedischen Unternehmens entwickelt und auf der Flender-Werft in Lübeck gebaut wurden. Die jeweils für bis zu 13.000 Tonnen ausgelegten Schwesterschiffe laufen unter den Namen „Schieborg“ und „Slingeborg“. Das Frachter-Trio ist langfristig an die belgische Reederei-Gruppe Cobelfret NV in Antwerpen verchartert worden. Die Schiffe fahren in einem regelmäßigen Linienverkehr zwischen Zeebrügge und dem südwestschwedische Göteborg, einer weiteren Logistikplattform von Stora Enso. Die Schiffe benötigen für die Einzelstrecke 36 Stunden. Herzstück des in dieser Form weltweit einzigartigen Logistikkonzeptes, das unter dem Namen „NETTS“ (Nort European Transport Supply System“) firmiert, sind die eigens für Stora Enso entwickelten Großcontainer, die so genannten „Stora Enso Cargo Units“ (SECU). Jede dieser Superboxen kann bis zu 70 Tonnen Ladung aufnehmen. Das Wagenborg-Frachter-Trio befördert neben den „SECU´s“ – pro Fahrt bis zu 74 Einheiten – noch einen bunten Ladungsmix aus Trailern, ISO-Containern, Neufahrzeugen sowie Stückgut. Die „SECU“-Boxen sind seit 2007 auch im Hafen Lübeck anzutreffen, wo die Lübecker Hafen Gesellschaft (LHG) für den finnisch-schwedischen Konzern mit ihren Spezialanlagen am Nordlandkai tätig ist. Auf dem Areal des Sea-Ro-Terminals am Wielingendok in Zeebrügge werden in Zukunft regelmäßig Frachter mit Zellulose aus Brasilien abgefertigt, so Hafensprecherin Lieve Duprez. Bislang wurde die für die finnische Produktion benötigte Rohware in Antwerpen umgeschlagen. Für den November sind bereits drei weitere Anläufe durch Star Shipping-Schiffe im flämischen Küstenhafen fest eingeplant. „Wir rechnen künftig mit bis zu 350.000 Tonnen Zellulose durch diesen neuen Verkehr.“ Aus Finnland kommen rund 300.000 Tonnen Papier, das für die Stora Enso-Produktionsstätte in Kallo bei Antwerpen sowie für den weiteren Benelux-Raum und Frankreich bestimmt ist. (eha)

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