Hamburg. So müssten aufgrund der wachsenden Schiffsflotte bis 2011 weltweit rund 100.000 zusätzliche Seeleute eingestellt werden, davon ein Drittel Offiziere. In der Containerschifffahrt sei nicht erkennbar, dass die steigenden Betriebskosten durch steigende Einnahmen und höhere Frachtraten ausgeglichen werden könnten, besonders bei den großen Schiffen oberhalb von 10.000 Standardcontainern (TEU). Das weltweite Wirtschaftswachstum werde sich zwar im laufenden Jahr von 3,5 auf voraussichtlich 2,6 Prozent abschwächen, doch Staaten wie China oder Indien hätten weiter hohe Wachstumsraten zu verzeichnen, sagte Bedranowsky. „Die Schwellenländer wirken im Gegensatz zu früheren Krisen stabilisierend.“ So wurden im vergangenen Jahr zum Beispiel bei Massengutschiffen Rekordwerte erzielt, weil die erhöhte Nachfrage Chinas nach Eisenerz sowie die weltweite Nachfrage nach Kohle sowohl die Neubaupreise wie auch die Charterraten in die Höhe trieb. Die Folge waren Bestellungen wie noch nie; rund 60 Prozent der weltweiten Massengut-Flotte steht nochmals als Auftrag in den Orderbüchern der Werften. Normal sind 20 Prozent.
Schifffahrts-Boom geht weiter – Kosten steigen – Frachtraten konstant
Der weltweite Boom auf den Schifffahrts-Märkten hält nach den Erwartungen der Deutschen Bank an. Allerdings drücken erheblich steigende Kosten für neue Schiffe, Treibstoffe und Personal auf die Erträge der Reeder, sagte Ralf Bedranowsky, Leiter der Schifffahrtssparte der Deutschen Bank, am Mittwoch in Hamburg.