Hamburg. Der Bund wird auch in diesem Jahr mit einem zweistelligen Millionenbetrag die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Handelsschifffahrt absichern. Das betonte Peter Ehlers, Präsident des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), am Dienstag in Hamburg bei der Vorlage der Bilanz seiner Behörde, die dem Bundesverkehrsministerium nachgeordnet ist. 2006 kamen den deutschen Schifffahrtsunternehmen rund 51 Millionen Euro an Fördermitteln zugute, die vor allem zur Senkung der Lohnnebenkosten sowie zur Unterstützung von Ausbildungsplätzen an Bord dienten. Allein die Ausbildungsplatzförderung machte rund sechs Millionen Euro aus, womit 245 Ausbildungsplätze bezuschusst werden konnten. Ehlers: „Auch 2007 wird es einen ähnlich hohen Betrag geben.“ Mit dem Stichtag 1. Januar 2007 fuhren insgesamt 574 Schiffe mit einer Gesamtbruttoraumzahl (BRZ) von rund 11,3 Millionen unter deutscher Flagge. Davon waren 377 Schiffe in das Internationale Seeschifffahrtsregister ISR eingetragen. Ergänzt wird dieser Bestand um exakt 2002 Schiffe mit 41,4 Millionen BRZ, die befristet unter einer fremden Flagge fahren, aber weiter im deutschen Schiffsregister geführt werden. Vor den rund 900 Mitarbeitern der an den Standorten Hamburg (700) und Rostock (200 Beschäftigte) präsenten maritimen Verbundbehörde liege wieder ein sehr herausforderndes und arbeitsreiches Jahr. Die „Aufgabendichte" werde noch einmal zunehmen, denn die Behörde müsse ihren Sparkurs weiter fortsetzen. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten zählte Ehlers die Neuvermessung der so genannten „Kadetrinne" in der Ostsee. Sie ist ein wichtiger Verkehrsweg, in dem es in den vergangenen Jahren aufgrund des stark zugenommenen Seeverkehrs zwischen West- und Osteuropa wiederholt zu Havarien gekommen war. Ehlers berichtete, dass die letzte Vermessung der „Kadetrinne" zehn Jahre alt ist. Auch in der Nordsee werden die Hauptverkehrswege neu vermessen, und zwar gemeinsam mit mehreren Anrainerstaaten. Dem BSH obliegt dabei auch die Koordination der einzelnen Maßnahmen. Als einen wichtigen und richtigen Schritt bewertete Ehlers die Einführung der neuen Schwefelobergrenzen im Schiffstreibstoff. Seit Mai 2006 in der Ostsee vorgeschrieben, gilt ab August diesen Jahres auch in der Nordsee die international verbindliche Obergrenze von 1,5 Prozent im Schiffsbrennstoff. Bei Zuwiderhandlungen könnten empfindliche Geldstrafen verhängt werden, die bis zu 50.000 Euro betragen können. 2006 hatte das BSH insgesamt vier Mal ein Bußgeld gegen Reedereien wegen des Überschreitens der neuen Höchstgrenze verhängt. Indes kommt auf die Schifffahrt eine weitere Umweltauflage zu. So müssen ab 2009 spezielle Anlagen in Schiffe eingebaut werden, mit denen das Ballastwasser aufbereitet werden kann. Der zunehmende Schiffsverkehr hat nämlich dazu geführt, dass über das Ballastwasser immer häufiger gebietsfremde Organismen und Tiere in die jeweiligen Meere gelangen. In der Folge könnten so ganze Öko-Systeme zusammenbrechen. Ehlers verwies darauf, dass die Ballastwasser-Problematik inzwischen als „eine der vier größten Bedrohungen der Meeresumwelt eingestuft wird". (eha)
Schifffahrt: Fördermittel fließen auch 2007

Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie: Bund wird mit einem zweistelligen Millionenbetrag die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Handelsschifffahrt absichern