St. Goarshausen. Nach 32 Tagen ist das am 13. Januar bei St. Goarshausen gekenterte Tankschiff TMS Waldhof endlich gehoben. Nun liegt das Schiff gesichert und in stabiler Lage im Hafen unterhalb des Loreleyfelsens. Die Beprobung des Maschinen- und Bugstrahlraumes wurde am 14. Februar abgeschlossen. Ein Bilgenentöler-Spezialschiff hat die dort noch vorhandene Flüssigkeit übernommen. Die Sperrungen der beiden Bundesstraßen 9 und 42 wurden vollständig aufgehoben. In den nächsten Tagen kann es wegen des Abtransports des Bergungsgerätes zu kurzfristigen Einschränkungen des Straßenverkehrs auf der B 42 kommen.
Seit dem Tag des Unfalls war die Talfahrt auf der meist befahrensten Wasserstraße der Welt gesperrt. Teilweise warteten 500 Schiffe auf die Weiterfahrt, der Stau war bis zu 150 Kilometer lang. Die Schiffe mussten von Land aus notversorgt werden, die Liegekosten pro Schiff und Tag lagen zwischen 1500 und 3000 Euro. Viele Schiffseigner und Auftraggeber zeigten in den vergangenen Wochen ihren Unmut über die Dauer der Bergung.
Traurige Gewissheit erlangten die Rettungskräfte nun auch über den Verbleib eines der beiden vermissten Besatzungsmitglieder: In den total zerstörten Wohnräumen des Schiffes wurde eine Leiche geborgen. Der zweite Vermisste wurde bisher nicht gefunden.
In der abendlichen Lagebesprechung am 13.2. dankte der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch allen Beteiligten der Bundes-, Landes- und Fachbehörden, aber auch den insgesamt mehr als 400 ehrenamtlichen Helfern für das "herausragende Zusammenwirken" bei der wohl aufwendigsten Bergung eines Schiffes in der Geschichte der Rheinschifffahrt. (gg/K. Ridder)
Schifffahrt auf dem Rhein ist wieder frei
TMS Waldhof liegt nach der Bergung im Loreleyhafen / Sperrungen der Bundesstraßen 9 und 42 wieder vollständig aufgehoben