Peking. Peking. Die Speditions- und Logistiktochter der Deutschen Bahn, Schenker, will ihre Präsenz in China massiv ausbauen. Der Umsatz in der Volksrepublik soll bis zum Jahr 2015 von heute 1,40 auf 6,5 Milliarden Euro gesteigert werden. Der künftige Vorstandschef Thomas Lieb kündigte am Montag in Peking an, innerhalb von zwei Jahren die Zahl der chinesischen Städte, in denen Schenker vertreten ist, von heute 33 auf rund 70 zu verdoppeln. Das Logistikunternehmen solle in China etwa 20 Prozent im Jahr zulegen und damit "schneller als der Markt wachsen". Unter den internationalen Anbietern ist Schenker in China die Nummer Zwei nach dem Logistikunternehmen DHL der Deutschen Post. Schon 60 Prozent des Volumens der Geschäfte von Schenker weltweit berührt heute Asien. Der Umsatz von 1,4 Milliarden Euro in China allein mache heute ein Zehntel des internationalen Geschäfts aus. Gut ein Drittel der Arbeitsplätze bei DB Schenker Logistics in Deutschland stehen nach Angaben des Unternehmens direkt mit dem China-Geschäft in Verbindung. Seit 2005 konnte Schenker sein Seefrachtvolumen in China um 28 Prozent jährlich steigern, in der Luftfracht um 23 Prozent im Jahr. Als offizieller Dienstleister für die Olympischen Spiele im Sommer in Peking macht das Unternehmen rund 50 Millionen Euro Umsatz. Was sich der Konzern die exklusive Rolle hat kosten lassen, verriet Lieb nicht. "Wir wollen damit Geld verdienen." Schenker ist seit 1966 in Hongkong und seit 1982 in Peking tätig. In 33 Städten werden heute in 60 Büros rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit seinen Ausfuhren liegt China noch auf Platz Zwei hinter Exportweltmeister Deutschland. Doch wächst sein Außenhandel siebenmal schneller, so dass China in absehbarer Zeit die Nummer Eins werden dürfte. Sechs der heute 13 größten Häfen weltweit liegen in China. Die Logistikausgaben in China stiegen 2007 um 18,2 Prozent auf 646 Milliarden US-Dollar. Zu den weltweiten Verkehrs- und Logistikaktivitäten der Marke DB Schenker gehört auch der Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn, die in China auch stärker mitmischen will, wie das für Transport und Logistik zuständige Vorstandsmitglied der Deutsche Bahn AG, Norbert Bensel, sagte. Das Handelsaufkommen zwischen China und Europa wachse jährlich um mehr als 15 Prozent. Auch nehme der innerchinesische Güterverkehr um jährlich acht Prozent zu. "An diesem Wachstum wollen wir aktiv teilhaben", sagte Bensel. Die Bahn wolle ihre Transport- und Logistiknetzwerke in China ausbauen. Auch zwischen Europa und Asien will die DB stärker aktiv werden und den Güterverkehr auf der Schiene mit Partnerbahnen über Moskau bis nach China vorantreiben. (dpa/stb)
Schenker baut in China massiv aus

Umsatz in der Volksrepublik soll bis 2015 von heute 1,4 auf 6,5 Milliarden Euro gesteigert werden