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Schadstoffliste für Schiffsneubau

25.02.2008 17:08 Uhr

Erfolgreiches Pilotprojekt: Deutscher Containerfrachter erstes Schiff mit Recycling-Zertifikat

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Hamburg. Noch in diesem Jahr will die UN-Schifffahrtsorganisation IMO den Entwurf einer bindenden Verordnung für eine weltweit immer nachdrücklicher geforderte umweltfreundliche Entsorgung von Schrottschiffen und deren sicheres Recycling vorlegen. Doch schon jetzt ist mit dem 2001 von der koreanischen Samsung-Werft an die Hamburger Reederei E.R. Schiffahrt abgelieferten 67.500-tdw- Containerfrachter „E.R. Los Angeles“, der im Rahmen einer achtjährigen Festcharter mit Verlängerungsoptionen bis 2013 von China Shipping Container Lines unter Liberia-Flagge als „CSCL Los Angeles“ eingesetzt wird, das weltweit erste Schiff unterwegs, das die künftigen Auflagen sogar übererfüllt. In Zusammenarbeit mit dem deutschen „Schiffs-TÜV“ Germanischer Lloyd wurde von der Reederei, für die sich derzeit 114 Schiffe in Fahrt oder Bau befinden, im Rahmen eines Pilotprojektes eine Schadstoffliste erstellt. In dieser sind die laut IMO-Konvention potenziell umweltgefährdenden Werkstoffe, die in dem 277 Meter langen und 40 Meter breiten 26,2-Knoten-Schiff mit Stellplätzen für 5762 Standardcontainer (TEU) verbaut oder in seiner Ausrüstung enthalten sind, systematisch erfasst und lokalisiert. Der Hamburger Reederei, die bei dem Pilotprojekt wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und sich damit besser auf die Einführung der neuen IMO-Konvention vorbereitet fühlt, ging es nach Angaben ihres Chief Executive Officer Knud Stubkjaer, im Interesse aller Beteiligten darum , einen anwenderfreundlichen Prozess zur Erfassung aller Schadstoffe zu entwickeln. „Die Reederei geht noch über die IMO-Anforderungen für existierende Schiffe hinaus und hat sich zur Aufnahme weiterer Schadstoffe entschlossen, die ursprünglich nur für Neubauten zu dokumentieren sind. Dieser Ansatz ist beispielhaft und belegt das große Engagement der Reederei sowie dem variablen Ansatz des Germanischen Lloyd, wenn zukünftige Anforderungen noch übertroffen werden sollen“, betont Henning Grammann, Projektmanager Strategische Forschung-Ship Recycling. Bei bereits in Fahrt befindlichen Schiffen müssen alle toxischen Stoffe wie Asbest, PCB, Ozon abbauende Gase und die noch vor einiger Zeit häufig verwendeten TBT-haltigen Außenhaut-Anstriche durch Gefahrstoffexperten erfasst und das darüber erstellte Dokument von Klassifikationsgesellschaften wie dem Germanischen Lloydgeprüft und zertifiziert werden. Die Schadstoffliste soll in Zukunft für Neubauten ebenso erstellt werden wie für bereits fahrende Einheiten, wenn diese mit einer Bruttoraumzahl von mehr als 500 vermessen sind. Der Ratifizierungsprozess, der den in Arbeit befindlichen IMO-Konventionsentwurf in nationales Recht überführt, soll im Jahr 2009 beginnen Nach heutiger Einschätzung könnte die Konvention voraussichtlich 2013in Kraft treten und würde circa 50.000 Schiffe weltweit betreffen, für die dann innerhalb von fünf Jahren Schadstofflisten zu erstellen und zu ratifizieren wären. (jm)

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