Hannover/München. Eine Scania-Sprecherin verwies am Mittwoch auf die entsprechenden Reaktionen des Scania-Aufsichtsrates sowie der beiden Großaktionäre Volkswagen und Investor. Dem sei nichts hinzuzufügen. MAN bietet rund 9,6 Milliarden Euro für Scania. Unterdessen gibt es neue Spekulationen um eine mögliche Gegenofferte des schwedischen Unternehmens. Nach Informationen des „Handelsblattes“ bereitet sich MAN auf eine mögliche Gegenofferte der Schweden vor. Für den Fall, dass Scania seinerseits ein Angebot für MAN abgeben sollte, habe der Konzern einen „Plan B“ in der Schublade, berichtete die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Einzelheiten des Plans wurden nicht genannt. Ähnlich lautende Spekulationen hatte es bereits zuvor gegeben. Ein MAN-Sprecher wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. In Branchenkreisen gilt ein Gegenangebot allerdings derzeit als wenig wahrscheinlich. Für Scania alleine sei eine eigene Offerte derzeit aus börsenrechtlichen Gründen nicht möglich, und VW als Anteilseigner müsste einen hohen Preis für MAN zahlen. Bei einer Marktkapitalisierung von rund neun Milliarden Euro sowie der dann anfallenden Prämie beliefe sich das Volumen auf 12 bis 13 Milliarden Euro, schätzen Branchenexperten. Hinzu komme, dass die übrigen Scania-Aktionäre ausgezahlt werden müssten. Um dies zu refinanzieren, müsste VW weit höhere Synergien realisieren als in dem jetzigen Angebot vorgesehen, hieß es. Der Scania-Aufsichtsrat sowie VW und die zur Wallenberg-Familie gehörende Holdinggesellschaft Investor hatten die MAN-Offerte abgelehnt. Der Wolfsburger Autobauer hält bei Scania 34 Prozent der Stimmrechte und 18,7 Prozent des Kapitals, Investor 10,8 Prozent des Kapitals und 19,3 Prozent der Stimmrechte. MAN hatte sich trotz des Widerstandes aber zuversichtlich gezeigt.
Scania: Spekulationen um Gegenangebot
Der schwedische Lastwagen- und Bushersteller Scania hat die Ablehnung des MAN-Übernahmeangebots bekräftigt.