Scania schweigt zu VW-Vorschlag für Verhandlungen mit MAN

10.10.2006 14:08 Uhr
scania
Scania schweigt zu MAN-Verhandlungsangebot
© Foto: ddp

Der nach VW zweitgrößte Scania-Eigner Investor verlangt bedingungslose Rücknahme des bisherigen MAN-Übernahmeangebotes

München/Stockholm. Der MAN-Konzern besteht vor einer Rücknahme seines Übernahmeangebots für den Konkurrenten Scania auf einer Reihe von Bedingungen. Hauptvoraussetzung sei, dass der Verhandlungsprozess mit Scania auch tatsächlich mit dem Ziel verfolgt werde, dass die Kombination der beiden Unternehmen erreicht werde, sagte ein MAN-Sprecher auf dpa-Anfrage in München. Das von MAN vorgelegte Konzept müsse die Basis für die Gespräche sein. Zudem müsse gemeinsam festgelegt werden, wie die Arbeitsgruppen aussehen und welcher Zeitrahmen gilt. Auch einen Tag nach dem Vorschlag des Volkswagen-Konzerns für direkte Verhandlungen zwischen den Nutzfahrzeugherstellern MAN und Scania über ein Zusammengehen hat sich die schwedische Seite über ihre Absichten am Dienstag weiter in Schweigen gehüllt. Während sich der MAN-Konkurrent Scania vor der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal kommende Woche nicht äußern will, verlangt der nach VW zweitgrößte Scania-Eigner Investor eine bedingungslose Rücknahme des bisherigen MAN-Übernahmeangebotes. VW-Chef Bernd Pitschetsrieder, dessen Unternehmen bei MAN beteiligt ist und bei Scania mit 18,7 Prozent der Aktien und 34 Prozent der Stimmrechte wichtigster Eigentümer ist, hatte eine vierwöchige Frist gesetzt. In dieser Zeit sollen die beiden LKW- und Bushersteller sich direkt über Möglichkeiten für ein Zusammengehen verständigen. Scania-Sprecherin Cecilia Edström sagte der dpa dazu: „Wir wissen bisher nur, was in der Presse steht. Solange MAN uns nicht direkt mitteilt, unter welchen Bedingungen man das feindliche Übernahmeangebot zurücknehmen will, können wir überhaupt nicht Stellung beziehen.“ Man werde sich ohne entsprechende Entwicklungen frühestens am kommenden Montag bei der Vorstellung der Bilanz des dritten Quartals in Stockholm äußern. Die Finanzgesellschaft Investor, nach VW zeitgrößter Anteilseigner bei Scania, hatte schon unmittelbar nach den Äußerungen erklärt, man werde sich nicht vor der „bedingungslosen Rücknahme des MAN-Angebotes äußern“. Vorher könne es auch keine direkten Verhandlungen zwischen Scania und dem deutschen Konkurrenten geben, hieß es am Dienstag. Investor hatte aber auch erklärt, dass man eine „industrielle Logik“ für das Zusammengehen von Scania und MAN seit längerem anerkannt habe. (dpa)

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